Ken Bruen und Jason Starr
- Crack -
(argon)

Captain Blitz urteilt:

Max Fisher und Angela Petrakos kennen sich aus vergangenen Zeiten, doch beide sind dann getrennte Wege gegangen. Angela ist zurück nach Irland gegangen, Max versucht sich selber neu zu erfinden, nämlich als Hip-Hop-Crackdealer, was er eigentlich mehr schlecht als recht macht und sich ziemlich lächerlich, aber auch unberechenbar benimmt. Dann passiert es, Angela und Max begegnen sich wieder, doch wie wird dieses Aufeinandertreffen ausgehen?

- Meinung -

Jason Starr und Ken Bruen sind zurück und sie haben Angela und Max gleich mitgebracht, denn diese Story schließt mehr oder weniger nahtlos an "Flop" an. War der Vorgänger schon ein verdammt hartes Brett voller Sex, Crime und krassen Sprüchen, so wird hier gleich nochmal ein Schüppchen draufgepackt. Wer keine jungfräulichen Lauschlappen mehr hat, der dürfte hier keine Probleme mit den derben Sprüchen, Flüchen und Beleidigungen haben, denn es geht richtig zur Sache. Es ist aber ein gekonntes Stilmittel, dadurch wird der Schmutz der Großstadt verbal inszeniert und man dürfte keine Probleme damit haben, sich die Härte und Brutalität dieser kriminellen Subjekte vorstellen zu können. Außerdem treiben Bruen und Starr es mit den Flüchen so auf die Spitze, dass die Lächerlichkeit von Max bestens wiedergegeben wird und es ihn zu einem unfreiwillig komischen Kerl macht. Alles in allem lässt einen sowieso nicht die Idee los, dass hier alles mit einem gewissen Augenzwinkern des Autorenduos erzählt wird, was mir gut gefällt. Würde hier wirklich nur auf Brutalität und Kriminalität gesetzt werden, dann wäre dieses Werk vermutlich nur halb so unterhaltsam, so wird aber alles richtig gemacht. Inhaltlich packend, kurzweilig und ein wilder Trip!

Die Stimme dieser Reihe ist Reiner Schöne, der man für die harten Worte und hier macht er das einmal besonders gut. Er hat keine Probleme damit, derbe Worte in den Mund zu nehmen und sie dem Hörer hinzuspucken, das macht Schöne einmal mehr großartig. Seine markante und äußerst einprägsame Stimme nimmt die Hörerschaft erneut auf eine wilde Reise durch die Gossen der Großstadt mit und er versteht es sich in den Text hineinzuwühlen und die harte Schreibe der Autoren ebenso hart den Hörern zu präsentieren. Eine bessere Wahl als Reiner Schöne kann es für Hard Case Crime nicht geben!

Die Produktion kommt auch mühelos ohne jede Form der Inszenierung aus, es gibt weder Musiken, noch Geräuschen, aber das geht in Ordnung. Vielleicht könnte man sich bei Argon ja mal überlegen, ob man nicht eine "catchy" Titelmusik einspielen lassen will. Entweder was übergreifendes, das nach "Crime" klingt oder ein der Handlung angepasster Song. Wie dem auch sei, das sind nur Ideen, es geht ja auch ohne.

Ein Kracher wie er im Buche steht, hart, packend, brutal und kompromisslos, dazu aber mit einigen so derben Sprüchen versehen, dass man gar nicht anders kann, als herzhaft zu lachen. Das hier ist ein rohes, blutiges Stück Fleisch unter den Hörbüchern und man sollte dafür schon den richtigen Appetit mitbringen, dann schmeckt es auch hervorragend. Hard Case Crime, das sagt alles!

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argon

Die Serie:
Hard Case Crime

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