Wahnsinn der Woche

Die Hexerin Nr. 3
- Die Tür ins Gestern -
(Cocomico Records)

Captain Blitz urteilt:

Doriana Gray und Mason Flint (Suzan Erentok und Michael-Che Koch) sind immer noch auf der Flucht vor ihren Jägern. Gleichzeitig wollen sie aber das Geheimnis um Doriana lüften und begeben sich zu einem ihrer alten Zufluchtsorte. Dort stoßen sie auf eine rätselhafte Tür, die sie ins Gestern stürzt. Werden sie hier die Antworten auf ihre zahlreichen Fragen finden oder bedeutet die Reise in die Vergangenheit das Ende für die beiden? Denn hier lauern weitere Gefahren, mit denen sie nicht unbedingt gerechnet haben dürften.

- Meinung -

Die dritte Folge dieser Serie und es geht bergab, anders kann man es nicht bezeichnen. Zu aufgesetzt und wirr kommt die Story daher und da hat Jason Dark einfach nur zig bekannte Elemente und Ideen (Das Bildnis des Dorian Gray, die Blutgräfin Bathory etc.) genommen, durch seinen Baukasten gejagt und was dabei heraus kam, ist eine ziemlich dröge und langweilige Angelegenheit, die zu allem Überfluss dann auch noch alles andere als originell ist. Dadurch sollte es auch niemanden wundern, wenn einem das Schicksal Dorianas und Masons völlig gleich ist und auch die Ankündigung/Androhung, dass es eventuell doch mit neuen Abenteuern weitergehen soll, kann auch nicht mehr als ein Schulterzucken hervorlocken. Unterm Strich ist das hier inhaltlich sehr, sehr dünn, alles andere als spannend und insgesamt nicht der Rede wert.

Konnte man zuletzt mit den Performances der Sprecherinnen und Sprecher noch zufrieden sein, so ist das hier leider auch nicht mehr der Fall. Suzan Erentoks Darbietung kommt nicht selten recht holprig rüber und das Spiel in der Stimme fehlt, sie wirkt hölzern und nicht engagiert genug und da sie die Hauptrolle spricht, reißt das die gesamte Angelegenheit schon ziemlich runter. Besser machen es dagegen Michael-Che Koch als Mason Flint und Bodo Primus als Erzähler, wobei letzterer teilweise einen zu "märchenonkeligen" Ton an den Tag legt, da hätte auch mehr Dampf nicht geschadet. Reinhard Schulat-Rademacher ist ebenfalls eine Bank und er macht seine Sache als Kincaid richtig gut, ihn hört man einfach immer gerne. Weniger gut kommen dagegen die Herren, die die Wächter sprechen, beim Hörer an, denn sie agieren ebenfalls zu hölzern und außerdem wirken diese Einsätze zu klamaukig und genau das soll diese Produktion eigentlich nicht sein, doch unfreiwillige Komik ist dennoch vorhanden.

Die Untermalung ist gut, druckvoll und sorgt für eine düstere Atmosphäre, somit geht es wenigstens in diesem Bereich ordentlich zu. Retten kann diese Abteilung aber natürlich nichts, denn das macht weder die Story, noch die Sprecher in irgendeiner Form besser. So verleiht die Untermalung der Produktion doch noch einen professionellen Anstrich, auch wenn das insgesamt zu wenig ist, um noch von einem durchschnittlichen Hörspiel zu reden.

Das war jetzt mal rein gar nichts und sollte es nicht gravierende Änderungen geben, die sich im Prinzip durch alle Bereiche der Produktion ziehen, dann dürften hier die Lichter ausgehen. Vor allem bei einem schwer umkämpften Hörspielmarkt, der in Sachen Grusel und Horror völlig überladen ist, dürfte es die Hexerin alles andere als leicht haben. Empfehlen kann ich diese Folge jedenfalls nicht, im Gegenteil, ich rate dringend von ihr ab!

Der Link:
Cocomico Records

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