Wolfgang Hohlbein
- Nemesis 3 + 4 -
(Hörbuch Hamburg)

Captain Blitz urteilt:

Das Grauen auf Burg Crailsfelden geht weiter, die Reihen der potentiellen Millionenerben lichten sich. Wer zieht mordend durch die Burg? Stefan und Ed sind bereits tot, der Unbekannte hat sie auf dem Gewissen und ein Ende der Mordserie ist noch lange nicht in Sicht. Mittlerweile denkt also niemand mehr an das Erbe, sondern das Geheimnis der Burg ist nun in den Vordergrund gerückt. Die Antworten auf alle Fragen liegen in der Vergangenheit des Gehäumers, doch haben die noch lebenden Erbschafsanwärter noch genug Zeit, um Licht ins Dunkel zu bringen?

- Meinung -

Zwar immer noch nicht große Wurf, aber schon deutlich besser als der Auftakt, denn so langsam nimmt die Geschichte dann doch mal Fahrt auf und es entwickelt sich ein spannendes Katz-und-Maus-Spiel, in das noch einige weitere Elemente mit einfließen. Die Frage nach dem Erbe schwebt seit dem Auftakt in den Köpfen der Hörerschaft rum, dazu die Suche nach dem Mörder, der durch die Burg zieht und es kommen noch weitere Punkte hinzu. Alles deutet darauf hin, dass Nazis schreckliche Experimente in den Gemäuern gemacht haben und mit dieser eingeschlagenen Richtung schockiert die Story und sorgt somit für eine ungeahnte und überraschende Wendung. Wie gesagt, diesmal bietet die Geschichte deutlich mehr Handlung und ist auf dem besten Weg, vollends zu überzeugen, was hoffentlich mit dem Abschluss in Form der beiden letzten Bände auch der Fall sein wird. Die vier CDs mit einer Spielzeit von ca. 281 Minuten haben mich jedenfalls gut und spannend unterhalten und es gibt einen inhaltlichen Sprung nach vorne.

Einer liefert erneut die Arbeit ab, die man von ihm auch erwartet hat. Johannes Steck ist wieder als Erzähler im Einsatz und er knüpft an seine starke Performance an, die er schon beim vorherigen Teil präsentierte. Ganz souverän führt er uns durch die Handlung, spricht gekonnt die verschiedenen Charaktere, was ihm durch dezentes Verstellen seiner Stimme gelingt, ohne dass es arg künstlich wirkt. Wenn es zur Sache geht, dann zieht er das Tempo an und wirkt energischer, dann wiederum nimmt er es raus, wenn es mal düsterer und spannender wird. Seine Darbietung ist jedenfalls wieder mal erstklassig, ein starker Auftritt.

Deshalb gilt auch diesmal wieder, dass es auch ohne Untermalung geht, solange bei einer Lesung die Performance des Erzählers stimmt und natürlich auch die Geschichte zu unterhalten weiß. Das ist hier glücklicherweise der Fall, von daher geht eine reine Lesung wieder in Ordnung.

Vor allem im inhaltlichen Bereich zeigt sich diese Produktion deutlich verbessert. Zwar ist hier immer noch nicht alles top, aber es wurde ein klarer Schritt nach vorne gemacht, es geht packender und unterhaltsamer zu. Johannes Steck liefert erneut eine überzeugende Leistung und somit kann ich dieses Hörbuch schon eher empfehlen. Wer auf düstere Mystery-Unterhaltung aus Wolfgang Hohlbeins Feder steht, der sollte hier mal ein Ohr riskieren.

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