Bekloppte Hörspiele

Drei Freunde und der Hostmi Nr. 1
- Ein Dieb im Nest -
(Bella Musica)

Captain Blitz urteilt:

Die drei Freunde Jens, Thomas und Brigitte (Immo Reichardt, Tobias Hubrich und Simone Hoch) bekommen einen neuen Klassenkameraden, der direkt aus München kommt, nämlich Georg (Moritz Kipphardt), den sie wegen seinem Dialekt nur noch "Hostmi" nennen. Ihn beschuldigen sie auch das kostbare Armband von Brigitte gestohlen zu haben, doch dann beobachten sie ihren Lehrer Schnipfel (Francois Schneidersmann), wie er die Sachen seiner Schüler durchwühlt. Ist er etwa der Dieb? Gemeinsamen gehen die drei Freunde und der Hostmi auf die Jagd nach dem Täter!

- Meinung -

Hierbei handelt es sich um ein Hörspiel von Herbert Martin, also gehen wir auch mal davon aus, dass dieser Mann die Story verbrochen hat und dabei hat er sich nicht wirklich übertroffen. Eine 08/15-Geschichte um einen Dieb, es werden immer die falschen Leute verdächtigt und am Ende gibt es eine mirakulöse Aufklärung, die recht weit hergeholt ist. Es spricht auch Bände, dass sich die Story bei einer Spielzeit von knapp über 33 Minuten sich trotzdem wie Kaugummi zieht, was aber auch teilweise von der Umsetzung herrührt, dazu später aber mehr. Inhaltlich bietet diese Produktion jedenfalls nichts Neues und gut ist die Geschichte schon mal gar nicht, dröge und einfallslos dürften die passenderen Attribute sein.

Um Gottes Willen, was sind das für Sprecher bzw. Ableser? Da wird gesabbert, gelispelt und geschmatzt, dass es keine Freude mehr ist und es klingt so, als hätte jemand ein Mikro in die Höhle einer kannibalischen Barbarenfamilie gehalten. Talent habe ich nur sehr, sehr wenig bis gar nicht vernommen und wenn, dann wurde vielleicht gerade mal ein Satz vernünftig abgesondert, der Rest ist katastrophal. Vor allem die Hauptsprecher stümpen sich mächtig was zusammen und ich frage mich, wer hier für das Casting verantwortlich war. Doch nicht nur die Hauptsprecher haben so gut wie nichts auf dem Kasten, es gibt hier nämlich noch einen Erzähler, der recht talentfrei agiert, sondern zu allem Überfluss auch noch falsch eingesetzt wird. Er labert dann ins Hörspiel, wenn er nicht benötigt wird und wenn es Szenenwechsel gibt und man ihn bräuchte, ist er weit und breit nicht zu hören. Über die "Sprecher" in den Nebenrollen muss man dann auch nicht mehr reden, bekannte Namen sucht man eh vergeblich und die Performances sind durchweg schlecht.

Ein weiterer Grund, warum die Szenenwechsel nicht funktionieren, ist die mangelnde Untermalung. Musiken, die eine bestimmte Atmosphäre hätten erzeugen können, sucht man vergeblich und gerade wenn sich die Handlungsorte ändern, wären passende Klänge wünschenswert gewesen. Doch auch die Geräusche sind Mangelware, kaum eine Szene wird passend unterlegt und zu allem Überfluss sind Sound und Abmischung suboptimal. Die Aufnahme klingt so, als wäre sie in einer extrem hallenden Besenkammer aufgenommen worden, was mich im Endeffekt aber auch nicht wundern würde.

Dürftige Story, grottenschlechte Umsetzung, das macht zusammen eine Audio-Katastrophe, die absolut niemand brauchen dürfte. Es dürfte wohl auch niemanden wundern, dass die Serie nicht sonderlich lange lief, alles andere wäre auch eine Sensation gewesen. In diesem Sinne...Hostmi?

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