Hunkeler
- ...und die Augen des Ödipus -
(Christoph Merian Verlag)

Captain Blitz urteilt:

Für Hunkeler (Uelli Jäggi) rückt die Pensionierung immer näher, noch hat er sechs Wochen Dienst vor der Brust. Doch von Langeweile kann keine Rede sein, denn er muss noch einen Fall lösen, der ihn in die Welt des Theaters verschlägt. Der Theaterdirektor Bernhard Vetter ist spurlos verschwunden, ist er ermordet worden oder steckt etwas anderes dahinter? Hunkeler schlägt sich durch den Basler Rheinhafen auf der Suche nach Antworten und Hinweisen. Wird er auch diesen Fall lösen oder wird er mit einem Misserfolg in die Pensionierung gehen?

- Meinung -

Hunkelers Karriere als Ermittler biegt auf die Zielgerade ein und zum Schluss will er es nochmal richtig krachen lassen, jedenfalls soweit es seine Fähigkeiten es zulassen. Action ohne Ende? Natürlich nicht, denn Hunkelers Einsätze gehen immer eher ruhig über die Bühne und das ist auch diesmal der Fall und das Stichwort Bühne trifft hier auch bestens zu. In der Welt des Theaters gilt es zu ermitteln und das Setting hat einiges zu bieten und der Fall an sich fällt diesmal kürzer aus, als man es sonst von Hunkelers Abenteuern kennen dürfte. Die Spielzeit beträgt ungefähr 136 Minuten, die eigentlich auch auf zwei CDs Platz gefunden hätten, drei müssen es denn ganz und gar nicht sein. Wie dem auch sei, wer sich auf die eher gemächliche und entspannte Art des Ermittelns des Kommissärs einstellen kann und diese bereits kennt, der dürfte ein weiteres Mal gut, kurzweilig und spannend unterhalten werden.

Eine Sprecherriege wie aus einem Guss, sehr authentisch und glaubwürdig, diese ganze Abteilung kommt unglaublich realistisch rüber, da könnte man stellenweise sogar meinen, dass es sich hier um ein O-Ton-Hörspiel handeln könnte. Ueli Jäggi glänzt auch diesmal wieder in der Hauptrolle, ihm ist der Kommissär Hunkeler einfach wie auf den Leib geschrieben und er hängt einmal mehr unglaublich rein. Der Rest der Crew weiß auch zu gefallen, Peter Kner führt souverän als Erzähler durch die Handlung, Charlotte Schwab steht als Hedwig ihrem Hunkeler zur Seite, Heiner Hitz, Ernst Sigrist und Co. mischen auch wieder mit und man kann mit dieser Abteilung rundum zufrieden sein.

Das gilt auch für die Untermalung, eine passende Soundkulisse wird präsentiert. Stellenweise geht es eher dezenter, aber umso glaubwürdiger und realistischer zu, denn im echten Leben läuft ja auch nicht ununterbrochen Musik, dafür gibt es aber eine detailierte Geräuschkulisse, die zu gefallen weiß.

Alles wie gehabt beim Kommissär Hunkeler, ein ruhiger, aber durchaus spannender Fall und auch dieser Einsatz für den kauzigen Ermittler dürfte seinen Fans gefallen. Wer ruhigere Genrevertreter sucht, bei denen viel Wert auf Charakterentwicklung und Ermittlungsarbeit gelegt wird, der dürfte hier richtig sein.

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