Hunkeler
- ....und der Fall Livius -
(Christoph Merian Verlag)

Captain Blitz urteilt:

Eigentlich ist Hunkeler (Ueli Jäggi) ja freigestellt, doch zur Ruhe kommt der Kommissär dennoch nicht. Es ist Neujahrsmorgen, Hunkeler wird aus dem Bett geklingelt, man hat eine Leiche entdeckt. Der Fall gibt von Anfang an jedoch Rätsel auf, denn das Opfer wurde anscheinend erschossen, dazu auch noch erhängt. Doch es gesellen sich noch Probleme hinzu, denn die Schreberanlage, in der die Leiche gefunden wurde, befindet sich auf französischem Gebiet. Geht es noch schlimmer? Natürlich, denn die Schreber stammen aus zahlreichen verschiedenen Nationen und sind zu allem Überfluss untereinander auch noch hoffnungslos zerstritten. Kann Hunkeler diesen komplizierten Fall überhaupt lösen?

- Meinung -

Diesmal gibt es für Hunkeler einen Schrebergartenkrimi zu lösen und dieser hat durchaus seinen Reiz. Zwar geht es hier nicht so spannend und atmosphärisch zu, wie es bei der "goldenen Hand" der Fall war, aber viel fehlt da wahrlich nicht. Denn trotz der einmal mehr sehr üppigen Spielzeit von ca. 215 Minuten, geht es relativ kurzweilig zu, wobei man schon einige ausführliche Szenen präsentiert, was aber zu Hunkeler und der Art seiner Fälle gehört. Mal etwas gemütlicher, dann wiederum kauziger, aber alles in allem nie langweilig und wer lange und ausführliche Fälle mag, die stellenweise durchaus an die Strassenfeger von damals erinnern, die aber ein Baseler Setting zu bieten habe, der dürfte sich gut und auch spannend unterhalten fühlen.

Diesmal fällt die Adaption wieder um einiges besser aus, von einer inszenierten Lesung wie bei Hunkelers Fall um das "Paar im Kahn" kann hier absolut nicht die Rede sein. Ueli Jäggi liefert wieder mal eine einwandfreie Vorstellung als Kommissär Hunkeler ab, Peter Kner ist der zurückhaltende Erzähler und Charlotte Schwab spricht die ziemlich resolute Freundin Hedwig. Auch wenn einem der Rest der doch recht großen Truppe nicht unbedingt namentlich etwas sagt, so gibt es hier nur sehr gute Leistungen, was man sicherlich auch Regisseur Reto Ott zu verdanken hat. Er hat seine Riege im Griff und führt sie alle geschickt dorthin, wo er sie stimmlich haben möchte. Alle erfüllen ihren Job und sprechen ihre Rollen überzeugen, da gibt es nichts zu meckern.

Wie bei den Strassenfegern fällt die Untermalung eher dezent aus, denn es gibt nur spärlich eingesetzte Musiken von Domenico Ferrari und auch von der Geräuschkulisse wird nicht gerade opulent gearbeitet. Doch auch das gehört zu diesen Fällen einfach dazu, anders erwartet man es schon gar nicht mehr. Unterm Strich geht aber auch dieser Bereich in Ordnung, damit kann man leben, denn die Szenen kommen auch so oder so gut rüber.

Auch dieser Fall hier ist einer der besseren innerhalb der Serie und ich kann allen Hunkeler-Freunden dieses Hörspiel durchaus empfehlen. Wer den urigen Kommissär aber nicht kennt, der sollte nicht unbedingt direkt mit dieser Folge einsteigen und lieber zur "goldenen Hand" greifen. Alles in allem aber grundsolide und gute Krimiunterhaltung, die ich durchaus empfehlen kann, wenn man mal einen etwas anderen Krimi hören möchte!

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