Jekyll P.I. Nr. 1
- Das Grauen vom East End -
(Hörplanet)

Captain Blitz urteilt:

Im Londoner East End geht ein Mörder um, der es auf die Prostituierten abgesehen hat. Doch wer ist dieser Serienkiller? Detektiv Henry Jekyll (Robert Missler) will der Sache auf den Grund gehen und herausfinden, wer diese Greueltaten vollbringt und schnell zeigt sich, dass ein Vampir wohl hinter diesen Morden steckt. Doch ist dieser wirklich der alleinige Täter oder ist Jekyll einer viel größeren Sache auf der Spur?

- Meinung -

Der Hörplanet schickt eine weitere Serie ins Rennen und damit auch einen neuen Twist zur Saga um Dr. Jekyll und Mr. Hyde. Dieser sogenannte Gothic-Thriller bildet den Auftakt zu einer wilden Mischung aus Grusel-, Mystery- und Krimiserie, die düstere Unterhaltung verspricht und genau diese wird hier auch geboten. Die Charaktere sind interessant und auch wenn vor allem der Protagonist anfänglich wie der x-te Geisterjäger wirken dürfte, so hebt er sich durch seine "Eigenart" doch angenehm vom Rest der Zunft ab. Wo das Geschick Jekylls versagt greift Hyde brachial ein, sozusagen ein dynamisches Duo in einer Person. Es gibt noch ein paar weitere Figuren, die Potential haben und auch die kommenden Abenteuer und Fälle für Jekyll P.I. dürften interessant werden, hier bekommen wir jedenfalls schon mal kurzweilige 66 Minuten Gruselunterhaltung serviert, inhaltlich geht der Auftakt schon mal absolut in Ordnung.

Bei der Sprecherliste erwarten uns keine Überraschungen, wenn man die Produktionen des Hörplaneten der letzten Zeit aufmerksam verfolgt hat. Robert Missler ist als Jekyll und Hyde unterwegs, wobei er seine Stimme für letztere Rolle verzerrt wurde, um die gewaltigen Körperbau dieser Kreatur besser rüberbringen zu können, was auch ordentlich gelöst wurde. Sicher, mal wieder Missler in einer Hauptrolle und der eine oder andere kann ihn wohl nicht mehr hören, doch solange er seine Aufgabe gewissenhaft und überzeugend löst, so wie es hier der Fall ist, dann gibt es auch nichts zu meckern. Als Erzähler ist Oliver Feld im Einsatz, der seine Sache ganz gut macht, für meinen Teil aber zu sanft klingt und dessen Aussprache stellenweise nicht der Handlung gerecht wird. Da muss er mehr aus sich herausgehen, energischer reden und einen aggressiveren Ton anschlagen, damit die ganze Angelegenheit auch überzeuenger wirkt. In weiteren Rollen kriegen wir noch Hochkaräter wie Lutz Mackensy, Stefan Fredrich, Eberhard Prüter, Helmut Krauss, Norbert Gentsch, Marianne Groß und viele weitere Gastsprecher zu hören, allesamt Könner ihres Fachs, da bleiben keine Wünsche offen.

Dennis Rohling zeigt sich auch für die Untermalung verantwortlich und er hat ein paar stimmungsvolle Stücke komponiert und verwendet, die der Produktion einen düsteren Anstrich verleihen, der aber auch benötigt wird. Immerhin handelt es sich hier ja auch um eine Gruselserie, alles andere als düstere Sounds hätte nicht gepasst und das Londoner East End will schließlich auch entsprechend akustisch in Szene gesetzt werden. Das Konzept geht auf, doch dafür sorgen nicht nur die atmosphärischen Musiken, sondern auch die zahlreichen Geräusche, die zur Handlung passen und für die richtige Soundkulisse sorgen. Stellenweise dürften die Musiken ruhig etwas wuchtiger klingen, aber das ist halt ein ewiges Problem, wenn kein richtiges Orchester zum Einsatz kommt. Man hört es zwar raus, schlecht klingt es trotzdem nicht, die Kritik hält sich somit deutlich in Grenzen.

Der Start ist gelungen, auch wenn es sicherlich noch ein paar Kleinigkeiten zu verbessern gibt, doch insgesamt überzeugt die Produktion in allen Teilbereichen und auf diese Serie sollte man auch in Zukunft ein Auge haben. Hier sind weitere Folgen absolut wünschenswert und wer Lust auf eine Gruselserie mit einem eigenwilligen Protagonisten hat, der ist hier genau richtig.

Der Link:
Hörplanet

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