Kjell Eriksson
- Das Steinbett -
(DAV)

Captain Blitz urteilt:

Eine Frau und ihre Tochter werden ermordet, sie werden einfach überfahren. Doch wer ist der Täter? Ist es tatsächlich der Vater, der seine eigene Familie umgebracht hat? Kommissarin Ann Lindell (Ulrike Krumbiegel) nimmt den Fall an und schon bald entdeckt sie erste Spuren, die zu einem weiteren Opfer führen, der Affäre des Verdächtigen. Im Hintergrund scheint sich aber etwas viel grösseres abzuspielen, denn schon bald nimmt sich auch der Tatverdächtige das Leben? Nun ist guter Rat teuer und eine heisse Spur wird dringend benötigt...

- Meinung -

Die Schiene eines Henning Mankell wird immer noch gerne befahren, skandinavische Krimis sind in und werden es auf unabsehbare Zeit wohl auch bleiben. Kein Beinbruch, wenn sie denn gut sind und das ist diese Story von Kjell Eriksson weitestgehend auch, doch an die ihren Kollegen Kurt Wallander kommt die sympathische Ermittlerin Ann Lindell nicht heran. Das Hauptproblem ist hier das Endem denn das kommt irgendwie einfach zu abrupt, es geht mal wieder um Experimente (hatten wir bei Indridasons "Menschensöhne" schon) und auch sonst ist es nicht unbedingt die Originalität, die sich hier präsentiert. Dennoch ist die Story solide, die Handlung über weite Strecken spannend, doch das Ende will nicht so recht überzeugen. Schade, da war mehr drin, Potential ist allemal vorhanden.

Bei Radio-Hörspielen muss man sich als Hörer so gut wie nie Sorgen um die Performance der Sprecher machen, denn da stimmt es meistens bis in die kleinste Rolle. Hier ist es keineswegs anders, die Leistungen sind sehr ansprechend, die Charaktere kommen lebendig und glaubwürdig rüber, alles in Butter. Neben Ulrike Krumbiegel zeigen auch Irina Wanka (als Erzählerin), Hanns Jörg Krumpholz und Sebastian Kowski was sie draufhaben. Die Besetzung ist recht klein, es gleicht schon eher einer inszenierten Lesung, was geboten wird, doch das geht in Ordnung. Von dieser Seite der Produktion her wird gute Arbeit geleistet.

Untermalung? Fehlanzeige, ein sehr ruhiger Vertreter seiner Zunft, hier hätten zahlreiche Musiken für eine bessere, greifbarere Atmosphäre sorgen können, doch dem ist leider nicht so. Eine weitere Schwachstelle dieser Produktion. Die Effekte sind aber dafür okay, doch die grosse Untermalung stellen sie auch nicht dar.

Ein solider Krimi, mehr nicht. Für Fans skandinavischer Krimis ein Ohr wert, doch das dürfte es dann auch schon gewesen sein. Da greift der Hörer wohl auch in Zukunft lieber zu den Werken eines Mankells oder Indridasons, denn auf deren Stufe ist Eriksson nicht und mit den guten Hörspielen und Hörbücher der zuvor genannten Autoren kann dieses Hörspiel auch nicht mithalten. Grüsse aus dem oberen Mittelfeld, zu mehr reicht es nicht.

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