Kinder Wunderland Nr. 5
- Salto Mortale -
(Membran)

Captain Blitz urteilt:

Im Zirkus ist immer etwas los und eigentlich kann einem da doch gar nicht langweilig werden, oder? Tommy (Thorsten Warneke) möchte aber etwas anderes erleben, weit weg vom Zirkus und deshalb setzt er sich mit seinem Freund Helmut (Thomas Hinck) in den nächstbesten Zug und fährt los. Hans Tünnermann (Jens Kersten) will ihn zurückholen und macht sich auf den Weg. Kann er Tommy überreden, damit dieser wieder zum Zirkus zurückkehrt? Da gilt es gute Überzeugungsarbeit zu leisten!

- Meinung -

Im erweiterten Sinne handelt es sich bei diesem Hörspiel um eine Zirkusgeschichte, aber eigentlich will der Protagonist Tommy einfach nur möglichst weit weg vom Zirkus und ein anderes Leben leben und erlebt eine Zugreise. Diese ist relativ spannend, für die damalige Zeit war sie es vermutlich sehr, heutzutage dürfte sie wohl einfach eher altbacken und angestaubt wirken. Ich fragte mich jedenfalls die gesamte Zeit über, ob das Hörspiel etwas mit der gleichnamigen TV-Serie Ende der 60er zu tun hat, aber bis auf den Hauptdarsteller Gustav Knuth, der hier den Hütterli spricht, ist dem wohl nicht so. Wie dem auch sei, ein kurzes und sehr knackiges Jugendhörspiel mit einer Spielzeit von knapp über 38 Minuten wird uns hier geboten, das relativ unterhaltsam ist, aber niemanden mehr vom Hocker reißen dürfte. Für Nostalgiker dagegen vielleicht interessant.

Regisseur Lothar Zibell hat eine ziemlich prominente Riege ins Studio geholt, einige bekannte Namen sind dabei, unter anderem der bereits erwähnte Gustav Knuth, der in der TV-Serie die Hauptrolle spielte, hier tritt er eher als eine Art Erzähler auf, der die Handlungsfäden zusammenführt und seine Sache dabei sehr gut macht. Weitere Routiniers, die ihren Job machen, wären unter anderem Joachim Wolff, Franz-Josef Steffens, Jens Kersten und weitere, die auch damals schon wussten, was sie leisten können und sie liefern sehr ordentliche Darbietungen ab. Auch Thomas Hinck und Thorsten Warneke überzeugen, die jungen Sprecher haben damals viel Talent besessen, keine Frage. Nicht ganz so gut kommt Pamela Axmann rüber, die recht hölzern und abgelesen wirkt, das geht besser.

Passend zur Geschichte gibt es hier immer wieder Zirkusmusiken, doe für die richtige Stimmung sorgen. Dazu auch eine gute und für die damalige Zeit relativ detailreiche Geräuschkulisse, die vor allem auch Tommys Zugreise gut darstellt, in diesem Bereich wurde also auch ganze Arbeit geleistet.

Eine relativ dünne und gehetzte Story, die aber ganz ordentlich inszeniert worden ist, von daher kann man da auch ein Auge zudrücken. Vornehmlich für Nostalgiker dürfte dieses Hörspiel heutzutage noch etwas sein, wenn man sich für alte Hörspiele interessiert.

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