Das Bernsteinzimmer, ein legendärer und vielgesuchter Ort, wertvoll und schön. Michael Wachter sieht sich als Hüter dieses Schatzes, vor ihm gab es schon einige und sie haben eine Menge erlebt. Ob es die Entstehung des Zimmers in der Zeit der Zaren und Könige war oder ob es Objekt der Begierde im Zweiten Weltkrieg war und Nazis und Russen danach auf der Suchen waren. Gibt es das Zimmer wirklich oder ist es mittlerweile zerstört und verschüttet?
- Meinung -
Konsaliks Geschichte spannt sich um mehrere Jahrhunderte und ist von Anfang bis Ende interessant und spannend. Ein Grund, warum es nicht langweilig wird und Längen die Seltenheit darstellen ist der, dass es sich hier um eine gemischte Bearbeitung handelt, also Hörbuch auf Hörspiel trifft. Es gibt zahlreiche, längere Erzählparts, die aber immer wieder von gespielten Szenen unterbrochen werden, so dass der Hörer hier über die gesamte Distanz eine abwechslungsreiche Produktion serviert bekommt, die sich das legendäre Bernsteinzimmer zum Thema genommen hat und damit ist gute Unterhaltung schon nahezu garantiert.
Wie bereits erwähnt, eine Art "Hybrid-Hörbuch", Hörspiel trifft auf Lesung, was aus mehreren Gründen Sinn macht, denn ein Hörspiel auf 6 CDs wäre für ein junges Label wie den Oskar Verlag wohl einfach eine Nummer zu gross. Hat man deswegen auch auf bekannte Namen verzichtet? Im Gegenteil, hier tummeln sich einige bekannte Sprecher, Veronika Neugebauer, Hartmut Becker, Niels Clausnitzer und einige andere, die auch ausserhalb der Münchner Synchronszene einen klangvollen Namen haben und den Vorschusslorbeeren auch gerecht werden. In dieser Hinsicht kann man sagen, dass alle Parts überzeugen können und auch während der Erzählparts von Clausnitzer niemals Langeweile aufkommt. Von daher ist die Regie vom Tommy Amper (50 Jahre der Ewigkeit) nicht von schlechten Eltern und er bekommt die hier versammelten Talente gekonnt unter einen Hut.
Die Produktion wird auch ordentlich untermalt, durch Musik und Effekte und hier geizt auch keineswegs. Die richtige Stimmung kommt stets auf, den Sprechern wird gut unter die Arme gegriffen, die Vorstellungskraft des Hörers sollte mit Leichtigkeit die diversen Szenen und Handlungen lebendig werden lassen.
Die erste Vertonung eines Buches von Konsalik vom Oskar Verlag, der damit ein beeindruckendes Debüt hinlegt. Zwar sind keine Amateure mehr am Werk, die Gebrüder Amper haben schon die eine oder andere Produktion hinter sich und sie beweisen, dass sie reichlich Talent besitzen haben, also kann man von einer professionellen Produktion ausgehen und diese auch erwarten. Enttäuscht wird der Hörer also nicht und so darf es ruhig weitergehen, sei es nun als Hörspiel oder als Hörbuch. Ein durchaus empfehlenswertes Werk!
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