Volker Kutscher
- Der stumme Tod -
(argon)

Captain Blitz urteilt:

Ein neuer Fall für Kommissar Gereon Rath, der es diesmal in der Welt des Glamours und des Films mit einem Mord zu tun bekommt. Darauf deutet nämlich alles hin, denn die gefeierte Schauspielerin Betty Winter ist von einem Scheinwerfer erschlagen worden, nach ersten Ermittlungen kann ein Unfall ausgeschlossen werden, dafür sind die Indizien zu eindeutig. Doch wer ist der Täter? Was soll mit dem Tod der Darstellerin bezweckt werden? Kaum nimmt Rath den Fall näher unter die Lupe, da wird schon die zweite tote Schauspielerin aufgefunden, außerdem wurden ihr die Stimmbänder entfernt. Der Kommissar steht vor einen Rätsel!

- Meinung -

Der zweite Fall mit Kommissar Gereon Rath und es ist ca. ein Jahr vergangen, es ist das Jahr 1930. Dieses Abenteuer geht wieder in eine ganz andere Richtung, diesmal ist die Welt von Glitz und Glamour an der Reihe, der Stummfilm geht, der Tonfilm soll kommen und genau dort liegt das Problem, daher weht der Wind. Die ganze Angelegenheit ist erneut spannend erzählt, es geht flott voran, wieder mal sind es 6 CDs mit fast 400 Minuten Spielzeit, die wie im Flug rum sind. Der interessante Charakter Gereon Rath macht es möglich und Volker Kutscher hat wieder einen spannenden Fall auf die Beine gestellt, der beweist, dass der Autor vielseitig schreiben und ein anderes Setting bieten kann, als es im ersten Abenteuer Raths präsentiert wurde. Abwechslung und kurzweilige Krimiunterhaltung ist somit einmal mehr garantiert!

Eine Änderung gibt es, Sylvester Groth ist nicht mehr der Erzähler, sondern Reiner Schöne. Kein schlechter Tausch, wobei beide Männer grundsätzlich anders erzählen und auch sehr unterschiedliche Sprecher sind. Durch Reiner Schönes Einsatz wird hier ein eher "pulpiger" Touch mit ins Spiel gebracht, der mir persönlich aber auch sehr gut gefällt und durchs schönes markante, tiefe Stimme wird dem Krimi ein dreckiger Anstrich verpasst, der dem Glitz und Galm entgegenwirkt. Der eine oder andere wird sich vielleicht beschweren, dass es hier durch den Sprechertausch in gewisser Weise zu einem Stilbruch kam, ich kann damit leben, da ich beide sehr schätze und ihnen gerne lausche. Schöne macht einen guten Job, keine Frage, voller Routine geht er zur Sache und erledigt schnörkellos seine Arbeit und beanstanden kann man im Prinzip nichts.

Keine Musiken, keine Geräusche, keine Untermalung in irgendeiner Form, doch das geht in Ordnung, ein reines Hörbuch halt. Das war schon bei der vorherigen Produktion so und hier wird es auch wieder so gehandhabt, damit kann man problemlos leben, die Atmosphäre bezieht diese Lesung aus der Geschichte und durch die dichte Performance des Erzählers.

Nicht ganz so stark wie der erste Fall Gereon Raths, aber nicht minder unterhaltsam und durch das Setting am Anfang der 30er Jahre wird ein etwas anderer Krimi geboten. Dazu eine souveräne Erzählerleistung und schon lässt sich auch diesmal eine Empfehlung aussprechen.

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