Laura Nr. 1
- ...will zum Ballett -
(Karussell)

Captain Blitz urteilt:

Laura (Lea Sprick) hat einen großen Wunsch, sie möchte unbedingt eine Primaballerina werden. Das ist aber alles gar nicht so einfach, doch dann meint es das Schicksal gut mit ihr, denn ausgerechnet jetzt macht eine Ballettschule in der Stadt auf. Sie bittet ihre Eltern, dass sie unbedingt mit ihr zur neuen Schule gehen, doch da gibt es auch gleich schon ein paar Probleme. Zwar geht es für Laura zur Ballettschule von Madame Moulin (Jocelyne Boisseau-Endemann), doch dort gibt es gleich Konkurrenz und zu allem Überfluss droht auch noch der Einführungskurs zu kippen. Was nun?

- Meinung -

Mit einer Ballettserie hätte ich eigentlich nie im Leben gerechnet, doch nun ist sie da und die kleine Laura versucht, die Herzen der jungen Hörerinnen zu erobern und ich muss sagen, dass sie da sogar gute Chancen hat. Die Geschichte geht relativ frei von Kitsch über die Bühne, die zu meisternden Probleme sind auch recht glaubwürdig und nachvollziehbar und somit kann man durchaus sagen, dass hier eine recht unterhaltsame und vor allem kurzweilige Handlung für die jungen Hörerinnen geboten wird, wobei vornehmlich auch die auf ihre Kosten kommen dürften, denn für Jungs oder allgemein für erwachsene Hörer sind Lauras Erlebnisse nicht wirklich etwas. Gehört man aber zur Zielgruppe, dann erwartet einen schöne Unterhaltung, flott erzählt und ohne Schnörkel, eine ordentliche Sache. Eine knapp 65 Minuten lange Ballettstory mit glaubwürdigen und größtenteils sympathischen Charakteren und mit der ersten Folge wird inhaltlich schon mal eine gute Grundlage gebildet.

Wie es sich für eine Produktion von Hans-Joachim Herwald gehört, kommt hier eine sehr gute und talentierte Sprecherriege zum Einsatz. Wichtig finde ich vor allem, dass die Kinder auch tatsächlich von jungen Sprecherinnen und Sprechern auch präsentiert werden, denn es gibt kaum etwas schlimmeres, als krampfhaft jung klingende Erwachsene, die unbedingt Kinderrollen sprechen wollen oder müssen. Mit Lea Sprick hat man aber eine tolle Laura am Start, die sehr engagiert und glaubwürdig rüberkommt und das ist schon die halbe Miete. Katja Brügger führt sehr souverän als Erzählerin durch die Handlung und sie hat hier einen angenehmen Klang, der schon in gewisser Weise an eine Märchentante erinnert, was aber absolut positiv gemeint ist. Mit Marion Elskis und Sascha Rotermund sind zwei weitere "alte Bekannte" mit dabei und die beiden harmonieren als Lauras Eltern wunderbar miteinander und spielen und sprechen ihre Rollen ebenfalls absolut glaubwürdig. Flemming und Florentine Stein sprechen zwei weitere Kids und die beiden gehören mit zu den talentiertesten Sprechern, die es zur Zeit gibt und auch ihre Leistungen kann man ohne Bedenken durchwinken. Gut gefallen hat mir auch Jocelyne Boisseau-Endemanns Einsatz, die kräftig einen französischen Akzent mit einfließen lässt, der zwar manchmal etwas überzogen wirkt, was aber wohl auch absichtlich so sein soll und sie bringt die Tanzlehrerin Madame Moulin gut rüber.

Das Titellied "Primaballerina" ist gut gelungen, am Anfang geht es in eine sehr moderne Richtung und es soll ein gewisses Kontrastprogramm geboten werden, es geht in Richtung Rap und Co., um dann umzuschlagen und nach Ballett zu klingen. Diese Umstellung funktioniert prima und ich finde, dass dieser Kurswechsel im Titellied eine nette Idee ist. Im Hörspiel selber gibt es vornehmlich Klavierklänge zu hören, was also auch thematisch passt und die Geräuschkulisse kann sich ebenfalls hören lassen, somit gibt es in der Hinsicht nichts zu beanstanden, von der Untermalung her ist alles in bester Ordnung.

Der Start ist geglückt und alle Mädchen, die mal Ballerinen werden wollen oder wenigstens Geschichten aus der Welt des Balletts hören möchte, sollten hier zugreifen und Lauras "Abenteuern" lauschen. Liebevoll erzählt und produziert und somit für die Zielgruppe genau richtig. Für junge Hörerinnen empfehlenswerte Kost!

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