Der wundersame Lord Artherton Nr. 2
(Maritim)

Captain Blitz urteilt:

Die Suche nach Lord Atherton (Dr. Niels Clausnitzer) geht weiter, doch wann wird die Reise für die Gruppe endlich ein Ende haben? Die Vorräte werden knapp, die Gefahren werden nicht weniger und langsam steigt die Verzweiflung und Panik in den Reisenden auf. Werden die Stentons und ihre Begleiter jemals den exzentrischen finden oder werden sie in den unterirdischen Gängen sterben? Die Lage ist düster, aber keineswegs aussichtslos, doch die Hoffnung schwindet langsam...

- Meinung -

Die Suche nach dem Lord geht in die zweite Runde und diesmal muss ich sagen, dass es ruhig eine kürzere Spielzeit hätte sein dürfen, wenn nicht sogar am besten nur eine CD. Das Problem ist halt, dass dieses Abenteuer hier erneut mit satten 110 Minuten fortgesetzt wird und die Reisenden von einem Ort zum anderen fahren und das war es im Prinzip auch schon. Das konnte man beim ersten Teil ja noch durchwinken, doch auf die Dauer muss hier einfach mehr passieren, um gut zu unterhalten. Dazu kommen halt noch so ein paar plötzliche Wendungen, auf die ich aber nicht näher eingehen möchte, da dies zu sehr spoilern würde, aber mit dem plötzlichen Auftauchen diverser Charaktere, die man eigentlich schon abgeschrieben oder erst später erwartet hat, bin ich nicht einverstanden. Da kann man nur hoffen, dass diese Züge eines "Point And Click Adventures", wie man sie hier geboten kommt, also "gehe von A nach B und mache C", in Zukunft eingeschränkt werden, mehr Tempo und Action reinkommen und packendere Ideen präsentiert werden. Letztendlich kann ein derartiges Abenteuer nur bis zu einem bestimmten Zeitpunkt unterhaltsam sein. Eine überlange Story im Stile eines Jules Vernes kann Spaß machen, aber irgendwann muss auch mal ein Ende erreicht sein.

Die Produktion punktet auf jeden Fall bei der Besetzung, da muss man sich nichts vormachen. Die Performances sind absolut gelungen, die einzelnen Parts sind gut zusammengefügt worden, Schnitzer sind mir keine aufgefallen. Dazu kommt noch, dass die Sprecher und Sprecherinnen durchweg namhaft sind und ihre Leistungen wissen zu gefallen. Torsten Münchow, Mogens von Gadow, Klaus Dieter Klebsch, Dr. Niels Clausnitzer, Michael Habeck, Udo Schenk, Dagmar Dempe, Melanie Manstein und Phillipp Brammer mischen hier mit und allesamt liefern sie einen guten Job ab, da gibt es nichts zu meckern. Sehr stimmig und stimmungsvoll gehen alle in ihren Rollen auf und so macht es richtig Spaß, ihnen hier zuzuhören.

Am Ende gibt es übrigens noch eine ganze Reihe Outtakes, bei denen vor allem Klaus Dieter Klebsch hervorsticht, ihm scheint seine Arbeit jedenfalls mächtig Spaß zu machen.

Die Untermalung fällt recht episch aus und verleiht der Produktion den passenden akustischen Anstrich. Stimmungsvolle Orchesterklänge sorgen für den richtigen Sound und die gut ausgewählten Geräusche tragen ebenfalls zu einer wuchtigen Kulisse bei.

Mir gefällt diese Serie eigentlich sehr gut, doch sie muss endlich mal in Fahrt kommen und mehr als nur Szenen nach dem Motto "Betätige Hebel X um mit Gefährt Y zu fahren" bieten, sonst kann es passieren, dass die Hörerschaft das Interesse verliert. Wer aber von Abenteuer im Stile der Geschichten Jules Vernes mag, der wird sich auch hier wieder gut unterhalten fühlen und die leichte Kost genießen.

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Maritim

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