Sergej Lukianenko
- Trix Solier -
(Der Hörverlag)

Captain Blitz urteilt:

Trix verliert bei einem Putsch seine Eltern und das Co-Herzogtum Solier und nun streift er als Waise durch die Gegend, aber nicht ohne vorher noch Rache zu schwören. Doch sein Gegner nimmt den Jungen nicht ernst und so irrt er durch die Lande, auf der Suche nach Helfern für seine Sache. Damit er gegen seine Widersacher bestehen kann, muss er aber erstmal mächtig trainieren und deshalb geht er beim Zauberer Sauerampfer in die Lehre, doch damit nicht genug, denn er rettet eine Fürstin aus den Klauen der Untoten, er hilft einem König eine Intrige abzuwenden und vieles mehr. Wird Trix am Ende sein Co-Herzogtum zurückbekommen und seine Eltern rächen können?

- Meinung -

Sergej Lukianenko dürfte den meisten aufgrund seines bekanntesten Werkes "Wächter der Nacht" ein Begriff sein, doch dass er nicht nur andersartige Vampirgeschichten schreiben kann, hat er bereits mit den "Rittern der 40 Inseln" bewiesen. Er kennt sich prinzipiell in nahezu jedem fantastischen Genre aus, SF, Horror, Fantasy, er ist ein literarisches Multitalent und das auch noch mit großen Erfolg. Hier legt er zwar auch ein Werk hin, das sich im Fantasybereich bewegt, dazu aber zusätzlich noch mit einer ordentlich Portion Humor aufwartet. Stellenweise erinnerten mich die Charaktere, ihre Namen und ihre Handlungen an diverse Geschichten aus Terry Pratchetts Feder, geht es hier stellenweise doch recht skurril und bizarr zu, doch dazu wird noch eine recht ernste Geschichte rund um Trix´ Rache an den Mördern seiner Eltern geboten. Schnell wird klar, dass dies hier eine spannende, aber auch humorige und unterhaltsame Angelegenheit ist, die über die volle Distanz von ca. 425 Minuten auf 6 CDs überzeugen kann.

Wenn dann noch ein Sprecher wie Stefan Kaminski am Start ist, der unter Kai Lüftners Regie zur Höchstform aufläuft, dann kann überhaupt nichts mehr anbrennen. Sicher, Kaminski ist eigentlich eine Bank und schlechte Darbietungen gibt es von ihm nicht, aber im Gegensatz zu dem einen oder anderen Einsatz legt er hier noch kräftig einen drauf und ich würde sogar sagen, dass seine Leistung hier mit zu seinen besten überhaupt gehört. Er liefert die ganze Bandbreite seines Könnens ab, ob er Kinder spricht, alte Adelsleute, fiese Zauberer, Soldaten oder eine Feenfrau, stets entsteht umgehend ein Bild vor dem geistigen Auge der Hörerschaft und man kann sich wunderbar vorstellen, wie die zahlreichen Charaktere aussehen und was gerade geschieht. Tolle Betonungen, viel Spiel in der Stimme, Kaminski at his best!

Was will man mit Musik, wenn Stefan Kaminski pur mehr als nur ausreicht? Genau, dann braucht man keine Untermalung, so einfach ist das, denn die Atmosphäre stimmt auch so absolut und die Kauzigkeit wird von der Story und Kaminski scheinbar mühelos erzeugt, von daher kommt man auch gut ohne soundtechnische Hilfsmittel aus.

Eine sehr unterhaltsame, witzige, aber auch spannende, temporeiche und kurzweilige Geschichte von Sergej Lukianenko, dazu ein hervorragend aufgelegter Stefan Kaminski, Fantasyherz was willst Du mehr? Wer es fantastisch mag und dazu auch gerne eine Portion Humor verträgt, der sollte unbedingt zugreifen und Trix auf seinem ersten Abenteuer begleiten. Hoffentlich wird der Zauberlehrling noch viele weiter erleben!

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Der Hörverlag

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