Mac Kinsey Nr. 1
- Meine Seele dem Teufel -
(Dreamland)

Captain Blitz urteilt:

Im 2. Weltkrieg wird die Fliegerstaffel von William Hatfield ohne Skrupel von seinen Vorgesetzten geopfert. Was sie nicht wissen...Hatfield schliesst kurz vor seinem Tod einen Pakt mit dem Teufel und dies hat schwere Folgen für die Vorgesetzten, denn nach 40 Jahren kehrt Hatfield zurück und nimmt schreckliche Rache an seinen Mördern. Mac Kinsey (Jürgen Brunner) ist Agent des Secret Service und soll den Fall annehmen und es kommt zum Kampf. Wird Mac Kinsey den Geist des Fliegers besiegen können?

- Meinung -

Dreamland legt hier seinen Erstling vor, der auf einer zügig eingestellten Gruselromanreihe basiert, also direkt schlechte Vorzeichen? Nein, denn die erste Folge ist recht kurzweilig und unterhaltsam, wenn auch ziemlich trashig, aber das ist scheinbar ein Aspekt dieser Reihe, denn allzu ernst sollte man sie auf gar keinen Fall nehmen, das geht nur schief. Stellt man sich auf teilweise kauzige, unfreiwillig komische Unterhaltung ein, dann bietet der Auftakt dieser Reihe sicherlich einige Überraschungen, auch wenn sie das Genre garantiert nicht neu erfinden wird.

Ein kleines Label startet, also kann man hier nicht sofort die bekannten Übersprecher erwarten. Alles findet in "Heimarbeit" statt, das Einsprechen ging also mit Freunden und Bekannten über die Bühne. Soweit zieht man sich auch ordentlich aus der Affäre und allen voran Jürgen Brunner als Mac Kinsey kann überzeugen, er wirkt sehr engagiert und professionell und von allen Sprechern ist er hier klar der Beste. Deshalb ist es auch gut, dass man ihm sehr viele, lange Parts gibt, auch wenn man ihn teilweise schon für den Erzähler halten kann. So nimmt man den weniger gutern Sprechern aber Arbeit ab und die gesamte Produktion wirkt solider, wenn der bessere Sprecher den Grossteil bewältigt. Erzählerin Bianca Karger hinterlässt ebenfalls einen guten Eindruck, auch wenn sie hier und da manchmal etwas ungeübt und steif wirkt, aber zu meckern gibt es soweit nichts. Eine Erzählerin in einem Gruselhörspiel ist übrigens nichts neues, das gab es schon beim Tonstudio Braun und von daher sind Vergleichen zwischen dem alten Sinclair von TSB und Mac Kinsey nicht unbedingt zufällig, beide Serien haben durch diese Erzähler-Wahl ein ähnliches Flair und wirken auch etwas kauzig. Was schon eher sehr stört ist die Tatsache, dass man junge Sprecher ältere Leute sprechen lässt. Sowas wirkt erstens nicht sehr authentisch und zweitens absolut albern, daran muss man arbeiten.

Musikalisch saubere Arbeit, auch die Effekte wissen zu gefallen, das wirkt alles schon sehr professionell. Was David Buballa und Michael Morschett auf die Beine gestellt haben ist zwar noch nicht perfekt, doch die Richtung stimmt, es wird eine Menge Atmosphäre aufgebaut und die Szenen plastischer, aber verbessern kann man sich immer noch, die Musiken sind teilweise zu dezent im Einsatz, dann mal wieder zu lang oder nicht passend genug. Das wird sich mit Sicherheit noch einspielen, wenn man den beiden Zeit gibt.

Das Design ist gut, man hat die alten Heftcover genommen und modernisiert, was auch Sinn macht und dabei kamen sehr schöne Cover heraus, die sich sehen lassen können. Dazu kommt ein Booklet mit Produktionsinfos, das war es dann aber auch schon.

Für einen Erstling eines neuen Labels ganz gut, aber man kann sich logischerweise in allen Teilen noch deutlich steigern, das ist klar. Dennoch sollten Gruselfans der ersten Folge mal eine Chance geben und Dreamland im Auge behalten. Zwar packen sich die Jungs selber gleich wieder in die Gruselecke und dort gibt es zweifelsohne ein Überangebot, aber mal schauen, wie man sich in diesem Genre behaupten will und sich weiter verbessert.

Der Link:
Dreamland

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