Die Märchen der Gebrüder Grimm
- Die Bremer Stadtmusikanten / Von einem, der auszog, das Fürchten zu lernen -
(Raute Media)

Captain Blitz urteilt:

Die Tiere taugen laut ihrer Besitzer nichts mehr und sollen deshalb getötet werden. Ihnen gelingt die Flucht und unterwegs treffen sich die vier Tiere und sie verbünden sich. Der Esel (Klaus Dittmann) schlägt vor, dass sie nach Bremen gehen und dort Stadtmusikanten werden. Dabei erleben sie ein großes Abenteuer!

Ein junger Mann (Martin Wolf) zieht in die Welt hinaus, um das Gruseln zu lernen, denn bisher hat ihm noch nichts Angst eingejagt. Ist er gar furchtlos? Er stürzt sich in eine gefährliche und unheimliche Prüfung nach der anderen, aber das Fürchten lehren sie ihm nicht. Wird er jemals erfahren was Angst ist?

- Meinung -

Diese beiden Märchen sind natürlich auch schon mal vertont worden, aber sie sind noch nicht so abgenutzt wie andere Vertreter dieses Genres. Das macht zum einen den Reiz aus und zum anderen haben mich beide Umsetzungen auch absolut überzeugt und kurzweilig unterhalten. Das liegt nicht nur an den knackigen Bearbeitungen an sich, die Bremer Stadtmusikanten sind mit 12 Minuten Spielzeit ja kaum der Rede wert, aber die reicht absolut aus, um die Geschichte adäquat zu erzählen, auch wenn etwas mehr Spielzeit nicht geschadet hätte. Richtig gut hat mir dagegen die zweite Geschichte gefallen und die hat mit 34 Minuten auch genau die richtige Länge. Dazu fällt die Adaption durchaus auch ein wenig gruselig aus, so dass man in Hinblick auf den Inhalt alles richtig gemacht hat im Hause Lausch.

Es wird bei der Sprecherriege das gleiche Prinzip wie in den 70ern gefahren, Doppel- und Dreifachbesetzungen sind an der Tagesordnung, wobei es hier meiner Meinung nach schon etwas übertrieben wird und man sich erst wundert, warum Klaus Dittmann erst als Wirt in Erscheinung tritt, danach direkt in der nächsten Szene als König und in anderen Rollen. Satte sieben(!) Auftritte hat er hier zu bewältigen und das in zwei Märchen, das geht einfach nicht. Mag sein, dass es insgesamt ja ganz gut gelöst worden ist und es nicht so stark auffällt, dennoch hätte man es vermeiden sollen, das lässt die Hörspiele unnötig billig wirken. Letztendlich kann man aber noch halbwegs damit leben, denn die Leistungen an sich stimmen ja. Konrad Halver als Erzähler, Katja Brügger, Dorothea Hagena, Günter Merlau, Martin Wolf und Co. treten hier in weiteren Rollen auf und machen ihre Sache sehr ordentlich, qualitativ und handwerklich leisten die Sprecherinnen und Sprecher ganze Arbeit.

Über die Untermalung lässt sich sagen, dass diese auch wieder absolut in Ordnung geht und sehr stimmungsvoll wirkt. Stellenweise kennt man manche Stücke aus anderen Lausch-Produktionen, die eine oder andere Musik habe ich unter anderem bereits bei "Hellboy" vernommen. Das macht aber nichts, denn das Ergebnis stimmt, es kommt die passende Atmosphäre auf und vor allem in der zweiten Geschichte geht es schaurig zu, so wie es die Handlung auch verlangt.

Doch, auch diese beiden Märchenvertonungen kann ich empfehlen, mich haben sie rundum gut unterhalten und die zweite Geschichte ist eines der besseren Märchenhörspiele der letzten Zeit, trotz exorbitanter Mehrfachbesetzungen. Hier sollten Fans zugreifen!

Der Link:
Raute Media

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