Cody McFadyen
- Das Böse in uns -
(Lübbe Audio)

Captain Blitz urteilt:

Smoky Barrett bekommt es mit einem Killer zu tun, der anscheinend religiöse Motive hat. Seltsame Morde häufen sich, unter anderem an einer Transsexuellen und einer ehemaligen Pornodarstellerin. Was treibt den Täter an? Haben die Opfer wirklich zu sehr gesündigt, das sich der Mörder nun als rechte Hand Gottes sieht und die Welt von Sündern befreien muss? Smoky Barrett macht sich auf, um diesen Irren zu stoppen, aber wird es ihr auch gelingen oder ist ihr der "Prediger" über?

- Meinung -

Die Fälle der Smoky Barrett gehen in die dritte Runde, doch hier gibt es inhaltlich schon einiges zu beanstanden, womit ich eigentlich nicht gerechnet hätte. Gehört zu den Werken Cody McFadyens ein ordentlicher Gore-Faktor, so fällt dieser hier beinahe sogar weg. Sicher, es muss nicht immer bluttriefend zur Sache gehen, aber das erwartet man einfach von einem derartigen Buch und wenn das fehlt, dann fehlt auch dem Gesamtwerk etwas. Stattdessen konzentriert sich McFadyen auf einen ganz anderen Aspekt, nämlich auf die Gefühlswelt der Protagonistin Smoky Barrett und das ist in diesem Ausmaße untypisch und sogar zuviel des Guten. Charakterentwicklung schön und gut, aber hier wäre weniger mehr gewesen, eine ausgewogenere Mischung aus Charakterisierung und blutigen Szenen hätte packender und spannender unterhalten, als es diesmal der Fall war. Schade, nicht unspannend, aber etwas zäh, bei dieser Story hätten sogar 4 CDs gereicht, so sind es aber 6 an der Zahl und inhaltlich ist es der schwächste McFadyen bisher.

An Franziska Pigulla liegt es mit Sicherheit nicht, dass dieses Hörbuch nicht so überzeugen kann, wie man es von den sonstigen Werken McFadyens her kennen dürfte. Sie liefert nicht nur eine routinierte Arbeit, sondern erneut wieder eine sehr gute Performance, anders kennt man es von ihr aber auch nicht. Die Betonungen sitzen, es wird nicht gerade selten mehr gespielt, als dass der Text nur vorgetragen wird, das macht die ganze Sache dann doch noch recht hörenswert.

Ein paar Musiken und/oder Geräusche hätten sicherlich nicht geschadet, gerade durch diese Stilmittel wäre bestimmt noch etwas gegangen. Durch passende Beats wäre der Hörfluss und das Tempo angekurbelt worden, doch leider bleibt diese Möglichkeit ungenutzt.

Waren die vorherigen beiden McFadyens absolute Knaller, so ist das hier eher ein durchschnittliches Werk, das mich nicht sonderlich begeistern konnte, was aber auch teiweise an den hohen Erwartungen liegt, die man an Thriller dieses Autors stellt. Inhaltich kein Kracher, aber eine hervorragend aufgelegte Franziska Pigulla, die mit einer tollen Performance ein wenig für die lasche Story entschädigt. Leider nur für Fans!

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Lübbe Audio

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