Meister des Schreckens Nr. 1
- Der Magnetiseur / Der Fall Waldemar -
(Maritim)

Captain Blitz urteilt:

Mr. Allan (Peter Buchholz) schreibt für eine Bostoner Zeitung immer nur die gleichen Artikel über die Tiere einer besonders hoch angesehenen Dame der Bostoner Gesellschaft. Ihre Geschichten sorgen bei der Zeitung für gute Verkaufszahlen und auch diesmal soll Mr. Allan wieder eine Artikel über eines ihrer Tiere schreiben, doch diesmal soll eine Katze von den Toten auferstanden sein. Der Verantwortlich für die Auferstehung soll ein gewisser Dr. Perry (Claus Wilcke) sein und Mr. Allans Interesse ist geweckt. Er will mehr über diesen Doktor erfahren und möchte ihn interviewen, doch was er dann erlebt übersteigt seine Vorstellungskraft. Hier geht es nicht mehr nur um Tiere und deren Rückkehr ins Leben, denn es steckt viel mehr hinter Dr. Perrys Forschungen!

- Meinung -

Lange hat es gedauert, nun ist ein weiterer Eintrag der Schwarzen Serie da. Man hat sich wieder einen klassischen Stoff als Vorlage vorgenommen und Daniela Wakonigg hat diesen gekonnt adaptiert. Natürlich liegt der Hauptaugenmerk hier auf Mr. Allan und Dr. Perry, was zwangsläufig zu üppigen Dialogen und vielen Szenen zwischen den beiden führt, aber man kann Edgar Allan Poe schlecht mehr Figuren andichten, die nicht in der eigentlichen Story vorkommen, ohne diese dann völlig zu verfälschen. Die Charaktere sind von Anfang an sehr interessant, geheimnisvoll und man möchte mehr über sie erfahren, was unweigerlich auch Spannung aufkommen lässt. Hinzu kommt ein Schuss Mystery gepaart mit dramatischen Elementen und natürlich ordentlichem Grusel, der bei dieser Serie sowieso nicht fehlen darf.

Was die Sprecher betrifft, so hat man ein tolles Ensemble zusammengestellt und sich hauptsächlich in Hamburg bedient. In den Hauptrollen glänzen Peter Buchholz als Mr. Allan und Claus Wilcke als Dr. Perry, die auch den Hauptteil der Produktion zu bewältigen haben. Ob Vor- oder Nachteil, dass man den beiden Herren zu lauschen hat, beide liefern hervorragende Arbeit am. Anfänglich hat Peter Buchholz zwar ein paar Probleme nicht zu gestelzt zu wirken und abzulesen, aber fängt sich nach ein paar Minuten und überzeugt dann bis zum Schluss. Vielleicht liegen seine Anfangsschwierigkeiten an der längeren "Hörspielpause", die er eingelegt hat, denn zuletzt hörte man ihn vor etlichen Jahren in einer Produktion von Europa. Claus Wilcke dagegen hat er gegen Ende einen leichten Aussetzer, übertreibt er es doch ein wenig mit der schauspielerischen Leistung, doch zuvor glänzt er ebenfalls mit einer sehr guten Performance. Umrahmt werden die beiden Herren von einer Vielzahl bekannter Sprecher und Sprecherinnen, die man aus etlichen Produktionen schon kennt. Michael Weckler, Peer Augustinski, Karin Eckhold, Rolf Jülich und viele andere sorgen für ein hohes Niveau. Kerstin Draeger als Eleanor spielt ebenfalls eine gewichtige Rolle und lässt sich nicht lumpen was die Qualität ihrer Arbeit angeht, sie überzeugt voll und ganz. In kleinen Gastauftritten kann man Jens Wawrczeck und Sascha Draeger in den Rollen von zwei Kindern hören, auch nett. Einen Erzähler gibt es zwar auch, aber der wurde nicht extra besetzt, diese Rolle füllt ebenfalls Peter Buchholz aus, der in diesem Hörspiel aus der Ich-Perspektive berichtet.

Musikalisch greift man wieder auf passende Kompositionen aus dem Archiv zurück. Man weiß, dass man hier nicht mit pompösen Stücken weiter kommt, sondern dass man es auch mal ruhiger angehen lassen kann. Die Stimmung ist jedenfalls einwandfrei, es geht düster und beklemmend zu und nicht zuletzt die Effekte sorgen für eine großartige Atmosphäre. Lediglich an einer Stelle (einfahrender Zug) hat man das Geräusch zu laut eingemischt, da hätte man drauf achten sollen.

Es gibt massig Tracks und man kann jede Szene problemlos anskippen. Lediglich die Verteilung der 104 Minuten Spielzeit ist merkwürdig, denn anstatt ca. 50 Minuten auf eine CD zu packen haut man die erste CD voll und die zweite mit nicht mal der Hälfte. Da muss man noch ein wenig üben!

Kann man diese Produktion empfehlen? Ja, man kann, denn dies ist ein ganz starkes Stück Mysteryunterhaltung. Angefangen bei der Story und den Sprechern bis hin zur Untermalung und dem ansprechenden Design kann man eigentlich nur gut von diesem Hörspiel sprechen. Dazu geht der Preis für über 100 Minuten gute Unterhaltung mit 11,95 Euro auch in Ordnung. Für Grusel-Fans gibt es also wieder Nachschub, den man sich nicht entgehen lassen sollte. Eines verwundert mich aber nur, denn ich frage mich ernsthaft, was der Grund für diese Neuauflage ist. Warum eine neue Serie mit altem Material starten? Was wird aus der Schwarzen Serie? Fragen, Fragen...

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Maritim

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