Mimi Rutherfurt ermittelt... Nr. 2
- Die Vergangenheit ruht nicht -
(Maritim)

Captain Blitz urteilt:

Auf dem Anwesen der Carpenters scheint die Vergangenheit nicht zu ruhen. Drohriefe tauchen auf und sprechen die Adressatin auf Ereignisse von vor zwanzig Jahren an, die der Empfängerin alles andere als gut in Erinnerung sein dürften. Was hat Alice Carpenter (Dagmar Dempe) zu verbergen? Dann taucht auch noch eine Leiche auf, doch es ist nicht die erste, denn die gab es bereits vor zwei Jahrzehten und die Morde ähneln sich. Wer ist der Täter? Kann Mimi Rutherfurt (Gisela Fritsch-Pukass) den Fall lösen?

- Meinung -

Miss Mar...Mimi Rutherfurt geht in die zweite Runde und das tut sie noch zäher, als es beim Erstling der Fall war. Warum geht man als Label hin und schreibt "ca. 58 Minuten Laufzeit" auf die Hülle und dann sind es doch wieder fast 80 Minuten? Anscheinend habe ich mit meiner Vermutung richtig gelegen, Autorin Sylvia Krupicka ist die weibliche Version von Andreas Masuth. Das Tempo ist kaum vorhanden, die Handlung kommt nur sehr zäh voran, den Hörfluss kann man kaum ausmachen. Habe ich doch so gehofft, dass es mit der zweiten Folge besser wird, so wird es eher noch schlimmer. Ganz klar, Baustelle Nr. 1 bleibt die Bearbeitung, denn die Story an sich ist recht interessant, das Skript dagegen eine Katastrophe.

Die Sprecher und Sprecherinnen klingen teilweise auch arg ausgebremst. Da möchte man nicht gerade selten als Hörer "Macht schneller!" rufen, denn hier wird so übel aufs Tempo gedrückt und anscheinend absichtlich langsam und gedehnt gesprochen, so dass es nicht mehr feierlich ist. Die Leistungen an sich sind ja okay und alle Beteiligten sind gut bei der Sache, doch es kann nicht sein, dass alle wie in Zeitlupe agieren. Vor allem Gisela Fritsch darf ruhig etwas flotter agieren, so schnarchig kommt Miss Marple in den Filmen auch nicht rüber. Dazu gibt es einen lahmen Eckart Dux, dessen Vorbild in den Filmen auch nicht sonderlich temporeich rüber kam. Etwas besser kommen Jens Wawrczeck, Dagmar Dempe, Kogens von Gadow und Helmut Krauss rüber, doch unterm Strich will der Funke nicht überspringen.

Das Highlight dürfte die Musik sein, da hat Maritim wohl ein paar Euro springen lassen und das Titellied der Miss Marple Filme übernommen. Das gilt auch für die diversen Zwischenmusiken, denn die sind Varianten des Titelliedes. Die Geräuschkulisse kann überzeugen und sie sorgt für die richtige Stimmung und Atmosphäre, in der Hinsicht wird ganze Arbeit geleistet.

Die zweite Folge ist deutlich schwächer als die erste und absoluter Durchschnitt. Das liegt vornehmlich an der überlangen Bearbeitung, aber warum muss sowas sein? 80 Minuten sind absolut keine gesunde Spielzeit und pures Gift. Es muss einfach mehr Tempo in die Serie, dann dürfte es auch bergauf gehen. Nur für hartgesottene Krimifans, die unbedingt ihre "Miss Marple" hören wollen.

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Maritim

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