Mimi Rutherfurt ermittelt... Nr. 6
- Wachs oder Wirklichkeit -
(Maritim)

Captain Blitz urteilt:

Mimi Rutherfurt (Gisela Fritsch-Pukass) folgt einer Einladung ihrer Nichte Lillian (Melanie Manstein) in das berühmte Wachsfigurenkabinett der Madame Fouché (Cornelia Meinhardt), doch dort geht es nicht mit rechten Dingen zu. Irgendwas scheint mit den mit Wachsfiguren nachgestellten Szenen nicht zu stimmen, teilweise wirken diese einfach zu lebendig. Sind es sogar echte Menschen, die sich dort verstecken? Dann verschwindet Lillian urplötzlich und Mimi Rutherfurt weiß, dass sie einen neuen Fall zu lösen hat. Weiß Inspektor Palmer (Gernot Endemann) mehr darüber oder ist er wegen einer ganz anderen Angelegenheit im Kabinett aufgetaucht?

- Meinung -

Dieser Fall ist leider zähflüssig wie der hier thematisierte Wachs und von Tempo kann man nicht mal ansatzweise reden. Eigentlich ist ein Wachsfigurenkabinett ein idealer Ort für einen spannenden Kriminalfall, doch auch die Spannung hält sich leider in überschaubaren Grenzen. So wird uns hier ein Fall präsentiert, der mit einer Spielzeit von ca. 71 Minuten deutlich zu lang ausgefallen ist und trotz vielversprechender Ideen und einigem Potential leider nur eine im wahrsten Sinne des Wortes durchwachsene Angelegenheit.

Sprechertechnisch wird uns hier auch keine Sensation geboten, auch wenn der Großteil seinen Job macht, mehr aber auch nicht. Es gibt eher Ausreißer nach unten zu verzeichnen, Gisela Fritsch-Pukaß und Gernot Endemann haben mir absolut nicht gefallen, wobei die beiden entweder nicht gut drauf waren oder die Regie sie nicht im Griff hatte, aber unterm Strich reichten die Leistungen der beiden absolut nicht aus. Träge und unmotiviert kommen sie rüber und einig waren sich die beiden auch nicht, ob man den Rang des Inspektors als "Chefinspektor" oder "Chiefinspektor" ausspricht. Da sollte schon Klarheit herrschen und das hinterlässt auch keinen ordentlichen Eindruck, sowas darf nicht passieren. Die Gastauftritte von Hans-Georg Panczak, Melanie Manstein, Cornelia Meinhardt, Veronika Neugebauer oder Gerhard Acktun gehen dagegen in Ordnung, es drängt sich aber niemand sonderlich auf, das Programm wird runtergespult.

Wenigstens die Atmosphäre ist überzeugend, die Stimmung im Wachsfigurenkabinett kommt rüber und die jeweiligen Szenen, die dort dargestellt werden, sind auch gut inszeniert worden. Ein sinnvoller Einsatz von Geräuschen und Effekten und schon kann man diesen Bereich der Produktion durchwinken.

Eine unglaublich gestreckte Story und Bearbeitung, dazu schwach agierende Sprecher, viel fehlte da nicht und diese Folge wäre fast ein Reinfall geworden. Selbst für Fans dieser Serie dürfte dies eine schwer zu verdauende Folge sein und empfehlen kann ich sie nicht.

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Maritim

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