Mopsy Mops Nr. 1
- Mopsy Mops -
(Hierax Medien)

Captain Blitz urteilt:

Oh nein, Baller-Otto und Stoff-Ede (Claus Wagener und Andreas von der Meden) treiben ihr Unwesen und haben gleich mal die Schokoladenfabrik von Onkel Henry (Horst Beck) überfallen. Ganze 10.000 Mark und 50 Kartons mit Schokoladenosterhasen haben die beiden Maulwurf-Ganoven mitgehen lassen! Mopsy Mops und sein Freund Peky (Konrad Halver und Eike König) nehmen die Verfolgung auf und erfahren, dass die beiden Gauner mit der gleichen Maschine wie der Bürgermeister von Hundeweiler nach Sardinia fliegen wollen. Mit Onkel Henrys Düsenjäger will man den beiden Maulwürfen aber auf den Krallen bleiben!

- Meinung -

Wer hätte das gedacht? Nach über 40 Jahren erblicken die alten Abenteuer von Mopsy Mops doch noch das Licht der CD-Welt! Das ist schon eine kleine Sensation, doch was steckt eigentlich dahinter? Ein ziemlich anarchistisches Werk, das muss man ja sagen, aber ich weiß nicht wirklich, ob Konrad Halver seiner Zeit da voraus war oder einfach nur einen ganz eigenwilligen Humor präsentiert, mit dem nur wenige etwas anfangen können. Fakt ist, dass diese Serie nur etwas für eine recht kleine Gruppe von Fans sein dürfte. Wer sich auf eine sehr spezielle Angelegenheit einstellt, der dürfte in den 36 Minuten Spielzeit auf seine Kosten kommen, wer damit nichts anfangen kann, der sollte die Finger von der Serie lassen. Teilweise gehen die haarsträubenden Ideen selbst der härtesten Hörerschaft an die Substanz, irgendwo kann ich den Kult um Mopsy Mops aber auch verstehen, denn sowas gibt es sicherlich kein zweites Mal. Wie dem auch sei, inhaltlich ist das hier schon mal eine zweischneidige Sache, für die man ein Faible haben muss.

In einer Hinsicht gibt es prinzipiell nichts zu beanstanden, nämlich wenn man einen Blick auf die Sprecherliste wirft. Ein bekannter Name der 70er jagt den nächsten, Konrad Halver und seine Stammriege geben sich die Ehre. Der Regisseur ist natürlich auch als Mopsy Mops im Einsatz und er weiß wohl am besten, wie man diese schräge Figur passend in Szene setzt. Das gilt im Prinzip aber auch für alle anderen Charaktere, die Besetzungen könnten nicht bunter und schräger sein. Als Erzähler führt Michael Poelchau hier durch die Handlung, wobei ich mich mehr über Hans Paetsch gefreut hätte, der hier aber auch einen Auftritt hat. Eike König ist als Peky mit dabei und die Rolle wird soweit auch ganz ordentlich präsentiert, hätte aber ruhig markanter sein dürfen. Als Baller-Otto und Stoff-Ede zeigen Claus Wagener und Andreas von der Meden was sie auf dem Kasten haben und in weiteren Rollen sich Könner wie Horst Beck, Benno Gellenbeck, Katharina Brauren, Ingeborg Kallweit, Rudolf H. Herget und viele weitere zu hören und egal wie schräg die Rollen auch sein mögen, sie werden von all diesen Vollprofis gut gesprochen.

Warum das Titellied Kult sein soll kann ich schon halbwegs verstehen, es ist zwar völlig daneben, wie fast alles in diesem Hörspiel und einfach nur überdreht, aber irgendwie muss man mitsingen und der Text sitzt schnell. Dazu wird eine sehr comichafte Untermalung geboten, die absolut zur "bunten" Handlung passt, das passt alles bestens. Nur die Tonqualität ist nicht mehr das Gelbe vom Ei, das muss man bedenken.

Man muss schon ein Faible für ungewöhnliche und bizarre Unterhaltung haben, wenn man Gefallen an den Abenteuern von Mopsy Mops finden möchte. Deshalb fällt es mir auch schwer, diesem Hörspiel eine Empfehlung auszusprechen. Probehören wäre hier jedenfalls sehr ratsam, denn diese Serie ist einfach höchstspeziell!

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Hierax Medien

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