Mordskiste
- Hausmord -
(Random House Audio/WDR)

Captain Blitz urteilt:

Mitten in der Nacht wird das Ehepaar Nusser wach, aus dem Haus nebenan dröhnen wummernde Technobeats, doch so schnell wie der Spuk anfing, ist er auch schon wieder vorbei. Dafür gibt es einen guten Grund, der Störenfried ist tot, aber war es ein Unfall oder war es Mord? Carola Nusser (Ulrike Bliefert) kann aber nicht ruhig weiterschlafen, denn sie ist von Beruf Hauptkommissarin und übernimmt den Fall. Wird sie herausfinden, wer oder was für den Tod Kevin Kuttners verantwortlich ist? Die Ermittlungen getalten sich als äusserst schwierig, denn in gewisser Weise sind alle Bewohner des Hauses miteinander verbunden. Wird Nusser das verwobene Netz lüften und herausfinden, was Kuttner passiert ist?

- Meinung -

Ein Krimi, der einem Kammerspiel gleichkommt, denn der Handlungsradius fällt ziemlich klein aus, denn alles spielt sich in zwei Häusern ab. Das macht auch den besonderen Reiz dieser Produktion aus, denn alles spielt sich halt auf engstem Raume ab und daraus resultiert eine gewisse Bedrohlichkeit und vor allem Spannung. Der Kreis der Verdächtigen ist klein, aber jeder der Bewohner könnte der Täter sein. Ausserdem spielt hier der Faktor Realität eine sehr grosse und wichtige Rolle, denn so eine Tat könnte sich in jedem Mehrfamilienhaus abspielen, denn wer hat nicht mal einen überlauten Nachbarn gehabt und sich gedacht, dass er ihn am liebsten um die Ecke bringen würde? Ob man es tatsächlich machen würde steht natürlich auf einem anderen Blatt, erschreckend realistisch ist dieser Fall aber dennoch, was den besonderen Reiz dieser Story aus der Feder von Dirk Josczok ausmacht.

Ein paar bekannte Namen mischen hier mit, Ingo Naujoks, Klaus Herm und Thomas Lang können hier angeführt werden und sie liefern gute Leistungen ab. Am überzeugendsten sind aber Ulrike Bliefert und Peter Rühring als das Ehepaar Nusser, die wirklich hervorragend spielen. Es dürfte aber nicht nur ein Verdienst der Sprecher und Sprecherinnen sein, dass alle Rollen sehr überzeugend und glaubwürdig rüberkommen, sondern auch Regisseur Burkhard Ax hat hier grosses Lob verdient, dass er der Produktion seinen Stempel aufgedrückt hat und die Sprecher so gekonnt durch dieses Hörspiel geführt und aus ihnen das Optimum rausgeholt hat.

Wenige Musiken sind hier im Einsatz, aber im wahren Leben hört man auch nicht rund um die Uhr und an jeder Strassenecke Musiken, damit eine bestimmte Atmosphäre erschaffen wird. Hier hat Rainer Quade passende Klänge auf die Beine gestellt, die sehr gezielt eingesetzt werden und nur dann zum Zuge kommen, wenn es unbedingt sein muss, so z.B. wenn der noch lebende Nachbar seine Technosounds vom Stapel lässt oder wenn Hauptkommissarin Nussers Handywecker klingelt. Eine rundum gelungene Sache, an der es rein gar nichts auszusetzen gibt, ob es nun die Musiken oder die Geräusche betrifft.

Ein spannender, mit 54 Minuten kurzweiliger und sehr intensiver Krimi, den man gehört haben sollte. Nicht sonderlich spektakulär inszeniert, aber das ist auch nicht der Sinn dieser Story und Krimifans dürften hier voll und ganz auf ihre Kosten kommen.

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