Mordskiste
- Der Moormann -
(Random House Audio/WDR)

Captain Blitz urteilt:

Das Ehepaar Cortsen soll sein Grundstück verkaufen, weil dort die Edelfisch-GmbH eine neue Zuchtanlage bauen will, doch die weigern sich. Die Lage scheint verfahren, keine Partei will nachgeben, doch dann tut sich was, denn im Moor ganz in der Nähe wird eine Leiche gefunden. Um wen handelt es sich bei der Leiche und welche Verbindung gibt es zu den Cortsens? Ist es Cistens (Luitgard Im) Bruder, der in der Nazizeit aufgrund seiner jüdischen Herkunft, im Moor ums Leben kam? Wer ist der "Moormann", der zur damaligen Zeit ebenfalls dort sein Unwesen getrieben und Frauen geschändet und ermordet haben soll? Ist er zurückgekehrt?

- Meinung -

Karlheinz Knuths Werk will mich nicht so recht begeistern, zu verworren wirkt es auf mich und zuviele Elemente werden hier in einer Geschichte vereint. Eine Fischfirma will ein Grundstück kaufen, das Ehepaar will es nicht verkaufen, Nazigeschichte und ein mysteriöser Vergewaltiger mischen auch noch mit, für meinen Geschmack eindeutig zu viel und das wirkt sich auch auf die Inszenierung aus. Mäßig spannend und von einer kurzen Spielzeit von nur 55 Minuten merkt man gar nichts, es wirkt eher wie die doppelte Länge. Schade, hier wurde Potential verschenkt, denn das ist definitiv vorhanden, daraus wird aber zu wenig gemacht, um den Hörer zu fesseln.

Wie bei einer Radioproduktion üblich, sind die Sprecher und Sprecherinnen erstklassig aufgelegt. Hans-Peter Korff und Luitgard im sprechen sehr überzeugend und glaubwürdig die Cortsens, Jochen Busse, Alf Marholm, Peter Lieck und Lothar Ostermann sind allesamt bekannte Profis, die hier auch zeigen, was sie auf dem Kasten haben und das gilt auch für alle weiteren Sprecher und Sprecherinnen bis in die kleinste Nebenrolle.

Mit der Untermalung habe ich so einige Probleme gehabt, sie klingt einfach fehl am Platze und passt eher zu einem billigen TV-Krimi, aber nicht zu dieser Produktion. Dazu das teilweise arg nervige Klaviergeklimper von Matthies Cortsen, was zwar zur Story an sich gehört, es geht schon an die Substanz. Man könnte also durchaus sagen, dass es zwar zweckdienlich ist und das Ziel erreicht, aber eine Nummer dezenter hätte es auch getan.

Ich will nicht sagen, dass dieser Krimi schwach ist, das ist er nicht, aber die Story wirkt auf mich einfach überfrachtet. Die Produktion an sich ist grundsolide und lässt kaum Wünsche offen, doch umgehauen hat mich das Gesamtbild leider nicht. Nur für Krimifans, die total auf dem Trockenen sitzen!

Der Link:
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