Bekloppte Hörspiele

Ninja-Ants Nr. 9
- Der Bandenkrieg -
(Jägel)

Captain Blitz urteilt:

Wo die Ninja-Ants sind, da geht es rund! Diesmal kriegen sie es mit einer Gruppe von Bikern zu tun, aber wie wollen sich die Ameisen gegen ihre Gegner durchsetzen? Da müssen sie schon tief in die Trickkiste greifen, damit sie dieses Abenteuer heil überstehen und der gegnerischen Bande ein Schnippchen schlagen. Wird es ihnen gelingen oder wird dieser Kampf ein böses Ende nehmen?

- Meinung -

Biker? Bande? Das müssen ja ganz schwere, fiese Jungs sein, die in so einer Motorradgang aktiv sind. Tja, wer redet denn von Motorrädern? Das mit den Bikes ist hier wörtlich zu nehmen, also löst sich somit die ganze Dramatik und vermutlich nervenzerfetzende Spannung und Action direkt wieder in Luft auf und noch nicht mal in wohlriechende. Die Story stinkt und zwar bis zum Himmel! Dazu mal wieder die übelst aufgesetzte, pseudo-coole Sprache, die die albernen Ameisen hier von sich geben, die ich am liebsten als asozial einstufen würde und nicht mal ansatzweise locker wirkt. Ein deutscher "Turtles-Rip-Off" der ganz üblen Sorte, wie man ihn schlechter nicht schreiben könnte und diese Ninja-Ants (warum eigentlich Ninja?) quälen sich durch eine langweilige Szene nach der anderen und der Hörer wird gleich mitgequält!

Sprechertechnisch geht hier herzlich wenig, denn bis auf die Hauptsprecher hört man nur noch einen weiteren Sprecher in einer Nebenrolle und das reicht einfach nicht. Wenn sich die nervigen Charaktere die ganze Zeit nur miteinander unterhalten, dann wirkt das nicht nur billig, sondern bringt eine gigantische Portion Langeweile mit ins Spiel, denn nur zu lauschen, wie sich die vier Ameisen unterhalten, könnte belangloser und uninteressanter sein. Bis auf Jan Fedder und Erzähler Volker Bogdan sagt mir auch keiner der hier versammelten Sprecher vom Namen her etwas, die Performances kann man nur als schnarchig, abgelesen und hölzern bezeichnen und erwachsene Männer und Frauen sollten sowas wie "oberameisengeil" auch nicht wirklich sagen, das kommt sehr lächerlich rüber.

Die Musik könnte auch aus einer Leubner-Produktion stammen, denn die Beats sind billig und klingen nach 08/15-Programm. Sowas hat man als Kind gezaubert, wenn man das Keyboard auf Automatik gestellt hat, sowas darf man in keiner Hörspielproduktion bringen. Somit sollte es niemanden wundern, dass hier keine Atmosphäre aufkommt, zumal keine einzige Szene mit Musik untermalt wird, sondern nur zwischen den einzelnene Szenen auf die zwei bis drei vorhanden Klänge zurückgegriffen wird.

Was für eine klägliche Vorstellung! Wie konnte es eine derartige Serie auf zehn Folgen bringen? Klar, die wird herzlich wenig gekostet haben, aber das ist ja keine Ausrede für die erbärmliche Qualität. Selbst wenn die Serie nichts gekostet hätte, das Ergebnis kann sich trotzdem nicht hören lassen. Um diese Serie sollte man einen riesigen Bogen machen, am besten gleich in einer anderen Umlaufbahn!

Zurück