Bekloppte Hörspiele

Offenbarung 23 Nr. 16
- Krauts und Rüben -
(LPL Records)

Captain Blitz urteilt:

Ist das, was T-Rex (David Nathan) bisher erlebt hat, alles nur erstunken und erlogen? Das will ihm Margo (Arianne Borbach) jedenfalls klarmachen und erzählt ihm nun die Wahrheit, die mehr als hart ist. Zum einen erfährt T-Rex, was Helmut Kohl damals alles so getrieben hat und nicht nur der Bundeskanzler war, sondern auch an diversen dunklen Geschäften teilgenommen hat. Doch Margo erzählt ihm noch viel mehr, aber ob der Student die Wahrheit ertragen kann?

- Meinung -

Da denkt man, dass es nicht mehr schlimmer kommen kann, doch der oder die Autoren hinter dem Namen "Jan Gaspard" legen immer wieder einen drauf. Die Story an sich ist ja ganz nett und wenn das stimmen sollte, was da thematisiert wird, dann ist das schon ein dicker Hund, aber dass jetzt plötzlich die Rahmenhandlung, die in den letzten Folgen ja eh schon nicht mehr besprochen wurde, jetzt angeblich eh völlig egal ist und nicht dem entspricht, was sich zugetragen haben soll, dann ist das natürlich schon mal wieder ein Ärgernis und die vorherigen Folgen waren für die Tonne. Dazu noch ein fetter Cliffhanger, der dem Hörer mittlerweile auch egal sein dürfte, doch mehr sei nicht verraten, es passiert nur etwas, was schon mal vorkam. Doch der richtige Klopper ist der abschließende Einwurf Jan Gaspards, da lag ich dann lachend auf dem Boden. Vor allem werden die Gesetze der Logik derbe mit den Füssen getreten und die Macher der Serie machen sich nun richtig zu Kaspern, Jan Kasper also. Sein Auftritt ist einfach nur plumpe, doofe Werbung für die Serie und zwar nach dem Motto "Kaufen, kaufen, kaufen!" und "Macht Mundpropaganda!", was im Endeffekt einfach nur lächerlich wirkt. Wie wäre es denn mal mit Qualität? Dann kommt die Mundpropaganda wie von selbst!

OIiver Rohrbeck war sich nicht zu schade und hat Jan Gaspard, den es eigentlich gar nicht gibt, gesprochen. Super Sache, nur völlig lächerlich. Was dieses Spektakel sollte, weiß wohl niemand so recht, aber ihn dann noch in einer weiteren Szene am Ende neben Margo zu packen, setzt dem "Spass" die Krone auf. Wie dem auch sei, wenigstens rettet David Nathan in sprechertechnischer Hinsicht einen Bruchteil der Folge, denn er ist richtig gut drauf und gerade in (seiner?) letzten Szene gibt er alles. Auch die weiteren Sprecher sind namhaft und bemühen sich eine annehmbare Leistung abzuliefern, was ihnen nicht schwerfällt. Kein Wunder, bei Namen wie Helmut Krauss, Bernd Vollbrecht, Björn Schalla, Marie Bierstdt, Arianne Borbach und weiteren sollte klar sein, dass hier in der Hinsicht die Qualität stimmt. Doch was können tolle Sprecher schon ausrichten, wenn die Story nicht stimmt oder das Ende das Zwerchfell zum Beben bringt.

Die Musik ist top, keine Frage und da kann Andy Matern mit sich und seinen Klängen vollauf zufrieden sein. Doch auch hier ist es eher nur ein Tropfen auf dem heissen Stein, der am Endresultat leider herzlich wenig ändert. Hier schenkt sich Matern einfach viel zu billig her, so eine Serie sollte er sich gar nicht mehr antun, da ist er bei den Hörbüchern LPLs viel besser aufgehoben. Bei den Geräuschen gilt übrigens erneut das, was auch bei vorherigen Folgen das Problem war, denn die Kulisse wirkt einfach nur dünn, da muss mehr kommen.

Und wieder das Dilemma, das schon die Folge 12 so schlecht hat abschneiden lassen. Inhaltlich eigentlich eine feine Sache mit mächtigen Enthüllungen, doch dann kommt entweder ein affiger Cliffhanger oder es wird mal wieder die "fourth wall" durchbrochen, also entweder eine "reale" Szene (Einblick ins Studio) eingespielt oder der Hörer direkt angesprochen, was absolut lächerlich wirkt. Hier kommt es aber besonders dicke und es passiert beides, Cliffhanger und Schwachsinn im Doppelpack. Die Serie taumelt also weiterhin brav dem Ende entgegen und ernstnehmen kann man sie sowieso nicht mehr. Naja, vielleicht gewinnt sie irgendwo einen Comedy-Preis...

Der Link:
LPL Records

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