Karl Olsberg
- Der Duft -
(Target)

Captain Blitz urteilt:

Eine Biotech-Firma soll genauer unter die Lupe genommen werden, man möchte das Potenzial dieses Unternehmens untersuchen. Wenn Marie Escher und ihr Kollege Rafael im Vorfeld gewusst hätten, was dort genau entwickelt wird, sie hätten es sich vermutlich anders überlegt, denn sie werden nun in eine gefährliche Sache hineingezogen. Die Firma arbeitet an einem "Duft", der nach dem Einatmen unkontrollierte Aggressionen auslöst und Menschen in Raserei geraten lässt. Dieses Pheromon sorgt für einiges Interesse, Terroristen und Regierungsbeauftragte möchten diese "Waffe" in ihre Hände bringen. Können Marie und Rafael das noch verhindern?

- Meinung -

Nach "Das System" hat Karl Olsberg das nächste heiße Eisen im Feuer und liefert wieder einen spannenden Thriller ab, der einen wissenschaftlichen Aufhänger hat. War es damals ein Supercomputer, so ist es diesmal ein Superpheromon und auch diesmal sorgt eine eigentlich harmlose Sache für eine interessante Idee, denn Olsberg hat einfach dieses Gespür dafür, aus normalerweise alltäglichen Dingen ein Weltuntergangsszenario zu stricken und einen packenden Thriller zu machen. Storytechnisch gibt es hier absolut nichts zu bemängeln und in der Hinsicht nehmen sich Olsbergs Werke soweit schon mal nichts.

Die Produktion büßt aber beim Erzähler Punkte ein, denn Florian Fischers Leistung kann nur bedingt überzeugen. Er hätte einfach deutlicher aus sich herausgehen und mehr mit dem Text mitgehen müssen, denn teilweise hatte ich hier das Gefühl, dass er nicht zu laut sprechen möchte, damit niemand geweckt wird. Zaghaft und zögerlich klingt sein Auftritt, dabei hätte eine engagiertere Performance sicherlich noch mehr aus der Vorlage rausgeholt und es reißerischer gestaltet, so aber wirkt die ganze Angelegenheit ein wenig harmlos und zahm. Hier und da eine deftigere Betonung, dann auch etwas mehr Tempo, das hätte schon geholfen, so bleibt die Darbietung eher durchschnittlich bis solide.

Da reichen die immer wieder eingesetzten Atmos auch nicht aus, um mehr aus Fischers Leistung zu machen. Zwar lockern die Klänge die Stimmung ein wenig auf, doch mit einer besseren Darbietung des Erzählers wären die zusätzlichen Musiken ein angenehmer Bonus gewesen, so sind einfach nur da und bewirken an und für sich nichts. Sie stören zwar nicht, doch ein zusätzlicher Effekt bleibt leider auch aus.

Da war definitiv mehr drin und an Olsbergs Erstling kommt diese Produktion leider nicht ran. Storytechnisch mag das durchaus der Fall sein, von der Umsetzung her lässt dieses Werk aber leider einiges an Potential liegen. Wer dennoch Lust auf einen Wissenschafts-Thriller auf 6 CDs hat, der sollte zugreifen, sich aber darüber bewusst sein, dass dies kein Überknaller ist!

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