Die Originale Nr. 2
- Der Graf von Monte Christo -
(Europa)

Captain Blitz urteilt:

Edmond Dantés (Rudolf H. Herget) wird Opfer einer Intrige, die ihn für 16 Jahre in die Gefangenschaft bringt. Ihm gelingt die Flucht und er sinnt auf Rache. In der Gestalt des Graf von Monte Christo kehrt er zurück und nimmt sich nach und nach alle seine Gegner vor. Wird er Erfolg haben oder geht seine Rache am Ende doch zu weit?

- Meinung -

Der Klassiker von Alexandre Dumas in einer Bearbeitung der HAFO (Konrad Halver, Peter Folken), die sich vor über 30 Jahren einer Vielzahl bekannter Klassiker der Literatur annahmen und hörspielreif umsetzten. Da wurde jeder noch so dicke Wälzer gekürzt und liess sich in deutlich unter einer Stunde (hier sind es ca. 45 Minuten) erzählen. Das Wichtigste ist drin,es wird ein hohes Tempo vorgelegt und die Unterhaltung ist durchgängig spannend. Langeweile war zu dieser Zeit ein Fremdwort und von diesen Machern können sich heutige Produzenten eine dicke Scheibe abschneiden.

HAFO holten immer "ihre" Riege ins Studio, denn wenn man mal einen Blick in die Sprecherlisten der damaligen Zeit wirft, dann tauchen immer wieder diese Namen auf. Kein Manko, mit Sicherheit nicht, denn die damaligen Sprecher waren Vollblutprofis, wie sie im Buche stehen und sie wussten stets, wie man die diversen Rollen glaubwürdig und überzeugend in Szene setzt, was natürlich auch ein Verdienst Konrad Halvers war, der die Regie übernahm. Joachim Rake übernimmt die erklärende Rolle des Erzählers, der nur eingreift, wenn es absolut sein muss, denn den Grossteil bewältigen die spielenden Charaktere dieses Werkes. Rudolf H. Herget bietet eine solide Performance als der Graf von Monte Christo und alte Recken wie Horst Beck, Rolf E. Schenker, Michael Poelchau, Peter von Schultz, René Genesis, Michael Weckler Konrad Halver, Ingeborg Kallweit und eine Vielzahl weiterer namhafter Profis lassen sich die Butter nicht vom Brot nehmen. Grosse Sprecherkultur wird hier geboten!

Ein Vergleich mit der Erstauflage ist mir leider nicht möglich, aber soweit klingt die Neuauflage unverändert, denn es sind keine Orchesterklänge mit dabei, sondern nur Stücke, die man auch aus der Reihe "Hui Buh" kennt und die wurden damals sehr oft verwendet. Die Einsätze gehen in Ordnung, etwas mehr Musik hätte aber sicherlich auch nicht geschadet, eine ausgewogene Mischung halt und das Hörspiel präsentiert sich recht stimmungsvoll.

Der zweite Klassiker in der Reihe "Die Originale" und auch hier hat sich die BMG keine Blösse gegeben. Sehr zu empfehlen, wenn man keine abnormen Preise zahlen, aber trotzdem in den Genuss schöner, alter Hörspiele Europas kommen möchte. Da kann man nur hoffen, dass nach den ersten zehn Neuauflagen noch viele weitere erneut den Weg in den Handel finden werden.

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