Die Originale Nr. 4
- Onkel Toms Hütte -
(Europa)

Captain Blitz urteilt:

Onkel Tom (Franz-Josef Steffens) ist der beliebteste Sklave auf dem Anwesen Mr. Shelbys (Helmut Kolar). Eines Tages wird Shelby jedoch vom skrupellosen Geschäftsmann Mr. Haley (Andreas von der Meden) erpresst und zum Verkauf von Onkel Tom und weiterer Sklaven gezwungen. Sie erwartet eine unbekannte Zukunft. Wird es ihnen gut gehen?

- Meinung -

Harriet-Beecher-Stowes Geschichte zeigt, welche Verhältnisse vor 150 Jahren in den Südstaaten Amerikas herrschten. Sklaverei und Rassismus waren an der Tagesordnung, Schwarze wurden wie Arbeitsvieh behandelt. Doch nicht alle Familien verhielten sich so, unter ihnen war auch die Familie Shelby, die ihre Arbeiter relativ fair behandelten und ihnen fliegen in dieser Story am ehesten die Sympathien zu, auch wenn Sklaverei überhaupt kein Thema sein sollte. Der "Held" der Geschichte ist zweifelsohne Onkel Tom, der sich trotz aller Widrigkeiten seinen Weg geht. Schön ist dieses Werk trotzdem nicht, eher traurig und bedrückend. Spannend geht es aber auch zu, denn der Hörer möchte erfahren, ob Onkel Tom und seine Weggefährten sich den Zuständen widersetzen und ein neues Leben beginnen können. Übrigens muss man hoffen, dass der Hörer sich nicht am Wort "Neger" stösst, denn so wurden Schwarze damals (zu Aufnahmezeiten) genannt, ein rassistisches Motiv sollte man daraus wohl nicht lesen. Eines wird jedenfalls klar, ein heikles Thema ist es allemal.

Eine typische Riege der 70er, mit Hans Paetsch als Erzähler und F.-J. Steffens als Onkel Tom bereits erstklassig besetzt, doch in den weiteren Rollen geht es auch hochkarätig weiter. Andreas von der Meden, Helmut Kolar, Regine Lamster, Horst Stark und Reiner Brönneke legen sich unter der Regie von Heikedine Körting mächtig ins Zeug und ihre Performances können natürlich hören lassen, hier brennt nichts an.

Musikalisch eher spärlich besetzt, hier wurde nachträglich noch ein wenig Musik beigefügt, was auch Sinn macht. Keine Sorge, es handelt sich dabei keineswegs um unpassende Technostücke, sondern die beliebten Orchesterklänge der 80er, die hier aber keineswegs unpassend sind, eher das Gegenteil ist der Fall. Atmosphärisch erweisen sie sich als überaus hilfreich und passen gut ins Gesamtbild.

Ohne Frage ein Klassiker der Weltliteratur, der auch sehr gut in diese Reihe passt. Auch wenn der Ton nicht immer hervorragend ist, so ist dies ebenfalls eine gelungene Neuauflage, die ihn jede Sammlung gehört. Ein heikles Thema, ordentlich inszeniert, hier muss man wohl auch einfach wieder zugreifen.

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