Die Originale Nr. 66
- Die Prärie -
(Europa)

Captain Blitz urteilt:

In der Prärie geht es hoch her, die Gefahren lauern überall, nicht nur durch die Indianer. Was hat es mit der Entführung einer weißen Frau auf sich? Stecken die Indianer dahinter oder ist die Sachlage ganz anders? Kann die Frau gerettet werden oder ist es schon zu spät? Ein aufregendes Abenteuer steht bevor, das es zu meistern gilt!

- Meinung -

Ein weiteres Lederstrumpf-Abenteuer aus J.F. Coopers Feder und im Prinzip wird hier eine typische Adaption aus der damaligen Zeit präsentiert. Dagmar von Kurmin hat aus der Vorlage ein sehr gestrafftes und knackiges Hörspiel mit einer Spielzeit von gerade mal 39 Minuten gemacht, was Fans dieser Vertonungen aber auch nicht anders erwartet haben dürften. Stellenweise wirkt es etwas gehetzt, ein wenig mehr Spielzeit hätte sicherlich nicht geschadet, aber so war es in den 60ern und 70ern halt. Alles in allem eine solide Bearbeitung, in der Geplänkel keine Chance hat uns wer es kurz und knackig mag, der dürfte hier gut und relativ spannend unterhalten werden.

Die Sprecherriege dürfte einem bekannt vorkommen, die hier vertretenen Sprecherinnen und Sprecher kamen zur damaligen Zeit in so gut wie jedem Europa-Hörspiel vor, aber man muss auch gleichzeitig dazu sagen, dass sie einfach verdammt gut waren. Hans Paetsch ist einmal mehr als Erzähler im Einsatz, er war damals auch gar nicht wegzudenken. Weitere Könner wie Herbert A.E. Böhme, Benno Gellenbeck, Marga Maasberg, Rudolf H. Herget, Joachim Rake, Malte Petzel, Bernd Kreibich und wie sie alle heißen, man hat sie damals regelmäßig zu hören bekommen, auch hier machen sie ihre Sache gut, da gibt es nichts zu meckern. Stellenewise wundert man sich zwar über die zu deutsche Aussprache diverser Namen, auf der anderen Seite muss man aber auch bedenken, dass hier auch deutsche Charaktere gesprochen werden, was die ganze Sache erklären könnte und selbst wenn es nicht so gemeint sein sollte, so hatte man es früher nicht so mit der korrekten Aussprache von englischen Namen.

Die Untermalung ist zweckdienlich, mehr nicht. Hier und da kommt zwar die passende Westernstimmung auf, ein paar ausführlichere Stücke hätte ich mir aber schon gewünscht. Das ist aber mit der alten Produktionsweise zu erklären, wo nur bedingt Wert auf Musiken und Geräusche gelegt wurde.

Unterm Strich eine ordentliche Neuauflage eines soliden Hörspiels, insgesamt dürfte diese Folge der Originale aber primär für Nostalgiker und Sammler interessant sein. Wer auf Westernhörspiele steht, der kann ein Ohr riskieren, sollte aber keine Sensation erwarten.

Der Link:
Europa-Klassiker

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