Pater Brown Nr. 5
- Das Auge des Apoll -
(Maritim)

Captain Blitz urteilt:

Der ehemalige Meisterdieb Flambeau (Hans-Georg Panczak) will nun ein ehrliches Leben als Privatdetektiv aufbauen, die ersten Schritte will er in Begleitung von Pater Brown (Volker Brandt) machen. Das Haus, in dem Flambeau einziehen will, scheint aber voll von Fanatikern zu sein. Der Anführer einer neuen Religions-Gruppe hinterlässt bei Flambeau und Brown keinen guten Eindruck und er scheint etwas im Schilde zu führen. Dann kommt es zu einem tragischen Zwischenfall, es gibt eine Tote im Haus zu beklagen. Sie war angeblich die Geliebte Kalons (Manfred Erdmann), der nun verzweifelt nach einem Testament sucht, dass kurz vor dem Tod geschrieben worden sein soll, in dem dem Propheten alles vermacht werden soll. Gibt es dieses Testament wirklich und wurde die Geliebte in den Tod getrieben? Pater Brown nimmt die Ermittlungen auf!

- Meinung -

Der bereits fünfte Fall des Paters und hier geht es wirklich durch und durch gut zur Sache. Langeweile gibt es nicht, die Suche nach dem Mörder und dem Testament fesselt von der ersten bis zur letzten Sekunde und man kann durchaus behaupten, dass es sich hierbei sowohl von der Vorlage, als auch von der Bearbeitung her, um den besten Fall Pater Browns handelt, den die noch junge Serie bisher zu verzeichnen hat. Trotz oder gerade wegen des geringen Handlungsraumes wird hier eine dichte Atmosphäre geboten, die alleine durch die beschriebenen Ereignisse lebendig wird und alleine in diesem Haus geht es schon ordentlich zur Sache. Der Zeitraum an sich ist auch nicht sonderlich groß, man hat irgendwie schon das Gefühl, als würde man live dabei sein. Hier ist die Bearbeitung durch Daniela Wakonigg einfach top.

Was für eine tolle Sprecherauswahl! Die Besetzung hat es gewaltig in sich und vereint hier bekannte Namen aus Berlin, Hamburg und München, also das volle Programm. Vor allem ist der Auftritt Hans-Georg Panczaks ein wahres Erlebnis, denn ihn hört man einfach viel zu selten in Hörspielen, deshalb muss man seinen Einsatz einfach genießen und er liefert auch eine sehr gute Leistung ab, die keine Wünsche offen lässt. Dann hätten wir da noch Edgar Bessen, Heidi Schaffrath, Michael Habeck, Peter Groeger und weitere, die allesamt durch die Bank weg zeigen, was sie auf dem Kasten haben. Dazu einen wesentlich frischer wirkenden Volker Brandt in der Hauptrolle und man kann durchaus behaupten, dass das hier eine der kompaktesten Aufnahmen ist, die Maritim bisher auf die Hörerschaft losgelassen hat.

Die Musiken sind großartig, die damalige Zeit ist zum Greifen nah und man kann sich ohne Probleme in die 50er und 60er Jahre versetzen, wenn man schwarz und weiß hören könnte, dann wäre das hier sicherlich der Fall. Die Untermalung wurde also passend ausgewählt und dazu kommen noch ordentliche Geräusche und Effekte, also auch hier alles in Butter.

Jetzt kommt ein dickes Manko, doch das hat nichts mit dem Hörspiel an sich zu tun sondern mit etwas gänzlich anderem. Die Rohlinge, die verwendet worden sind, sind einfach schrecklich billig. Sie sind fast durchsichtig(!), wenn man sie gegen das Licht hält, dann kann man sogar den Aufdruck von der anderen Seite sehen. Auf einigen Anlagen ist die CD auch gar nicht abspielbar, das durfte ich leider erfahren. Da muss sich schleunigst was tun, bevor die ersten Beschwerden kommen!

Ein starker Krimi und die bisher beste Folge der Serie, für Krimifans ein absolutes Muss. Maritim hat bewiesen, dass sie es durchaus draufhaben und von den Neuproduktionen ist es die beste seit geraumer Zeit. So darf es gerne weitergehen, keine Frage!

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