Pater Brown Nr. 6
- Die Sünden des Prinzen Saradin -
(Maritim)

Captain Blitz urteilt:

Zusammen mit dem ehemaligen Meisterdieb Flambeau (Hans-Georg Panczak) macht Pater Brown (Volker Brandt) Urlaub. Doch ganz ohne Zwischenfälle geht es ja nun auch wieder nicht und es kommt wie es kommen muss, Flambeau führt etwas im Schilde. Nein, er wird nicht rückfällig, aber er hat sich an eine alte Einladung des Prinzen Saradin (Torsten Münchow) erinnert und es geht nun mit dem Boot zur Schilfinsel in der Nähe von Norfolk. Dort residiert der Prinz und man wird freundlich aufgenommen. Die gute Stimmung ist nur von kurzer Dauer, denn plötzlich taucht ein gewisser Antonelli (Pascal Breuer) auf und fordert Saradin zum Duell heraus und kurze Zeit später ist der Prinz tot. Warum das alles? Diese Frage stellt sich Pater Brown und er nimmt die Ermittlungen auf!

- Meinung -

Ein sehr ruhiger Fall, wenn nicht sogar einer, der in die Länge gezogen wurde. Die erste Hälfte vergeht zwar relativ zügig, besteht aber nur aus Dialogen zwischen Brown und Flambeau und es passiert eigentlich nichts. Das ist schade, denn so verschenkt man schon mal eine ganze Menge Spielzeit oder man hätte hier einfach drastischer kürzen müssen. Auch wenn man die beiden gerne miteinander reden hört, das große Spektakel, dass einen Hörer lange bei Laune halten wird, ist es nun auch wieder nicht. Der Fall an sich, der später erst in die Pötte kommt, ist dagegen sehr interessant und es zeigt, dass man nicht immer unbedingt sehr viel gegen einen Verbrecher ausrichten kann bzw. dieser so geschickt und gerissen ist, dass man ihm nichts anhängen kann. In der Hinsicht entschädigt die Story dann doch für ihre lange Anlaufzeit und weiß zu gefallen.

Die Sprecher sind wirklich klasse, da macht es großen Spass ihnen zu lauschen und an Volker Brandt als Pater Brown dürfte man sich mittlerweile auch gewöhnt haben. Es ist auch einfach super, dass man Hans-Georg Panczak wieder öfter hören darf, in Sachen Hörspiele hat er sich sehr rar gemacht und nun kann man ihn wohl als regelmäßiger Begleiter Browns anhören. Mit Norbert "Homer Simpson" Gastell hat man eine weitere tolle Stimme aus München an Land ziehen können und es ist eine wahre Wohltat diesen Mann in einem Hörspiel hören zu dürfen, er ist auch jemand, den man nicht so oft ausserhalb von Kino und TV hören kann und darf. In weiteren Rollen lassen sich Torsten Münchow, Susanne Meikl, Pascal Breuer, Manfred Erdmann und Harry Schmidt ebenfalls nicht lumpen und überzeugen auf ganzer Linie. Eine sehr kompakte Darbietung aller und das Endergebnis ist mehr als nur zufriedestellend.

Auch im Bereich der Untermalung ist diese Folge wirklich top, der Hörer dürfte sich ohne Probleme in der Handlung zurechtfinden, was der Musik und den Geräuschen zu verdanken ist. Vor allem die Musik schafft es, dass das Flair der 60er Jahre aufkommt, da hat man bei der Auswahl der Stücke ganze Arbeit geleistet und sich viel Mühe gegeben, was sich dann auch auszahlt.

Wäre da nicht dieser schleppende Anfang, dann hätte diese Folge wirklich alles, was ein Krimi haben muss. So gibt es hier Abzüge und man kann den bereits sechsten Fall Pater Browns als gut bezeichnen, aber Luft nach oben gibt es noch reichlich. Für Freunde der gepflegten und klassischen Krimi-Unterhaltung ist der Kauf dieser Folge aber ganz und gar kein Fehler.

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Maritim

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