Piraten der Meere Nr. 2
- Der Schatz des Gouverneurs -
(Europa)

Captain Blitz urteilt:

Der gemeine Pirate Baddog (Jürgen Thormann) kommt in den Besitz eines Schatzes, doch es stellt sich heraus, dass dieser dem Gouverneur (Rudolf Weber-Lange) zu gehören scheint...oder etwa doch nicht? Der Gouverneur ist wohl auch nicht mit ganz legalen Mitteln an den Inhalt der Truhe gekommen und so wird die ganze Sache noch etwas verworrener, aber auf der einen Seite auch ganz eindeutig, denn Käpt´n Rogers (Wolfgang Völz) Gier nach Gold ist geweckt und er will Baddog die Truhe abjagen!

- Meinung -

Wieder eine nette Story, die sich an alle Altersklassen richtet und mit seinem hohen Tempo überrascht. Natürlich geht es nicht so hektisch zu, dass der Hörer nichts mehr versteht, denn zur Not ist immer noch der Erzähler da, der zwar nicht übermäßig viel eingesetzt wird, aber dies ist auch nicht unbedingt nötig, da die Geschichte sehr gut nachzuvollziehen ist und H.G. Francis hat die Story recht simpel gehalten, was auch das Hören für die Kleinen erleichtert. Die Handlung hat insgesamt alles, was ein gutes Hörspiel ausmacht, Spannung, Action, ein wenig Romantik, exotische Schauplätze, interessante Charaktere und davon sind die Hauptcharaktere auch noch sehr sympathisch.

Man verwendet immer die selbe Sprecherliste, ob die Figuren vorkommen oder nicht und das ist schon ein wenig schade und der Hörer erfährt nicht, wer wirklich alles dabei ist. Auf der anderen Seite kann man sich daraus auch einen kleinen "Sport" machen und die Gaststars erraten oder auch raushören, dass es sich bei Manfred Erler in Wirklichkeit um Peter Heinrich handelt. Warum hier ein Pseudonym zum Einsatz kam ist unverständlich, da sowohl die Geschichten an sich, als auch die Kollegen und Kolleginnen Heinrichs restlos überzeugen können. Einen Gaststar kann man ebenfalls problemlos raushören und das ist der kurze Auftritt Holger Mahlichs, der einen Diener des Gouverneurs spricht. Ansonsten bleibt es bei den Sprechern der letzten Folge und die sind ja vom Namen her schon ein Gewinn und das ist bei Profis wie Jürgen Thormann, Marianne Kehlau, Beate Hasenau, Wolfgang Völz und Co. auch kein Wunder.

Die Untermalung durch Musik und Effekte ist einfach erstklassig, ganz einfach Europa von seiner besten Seite. Wenn nicht gerade Stücke eingesetzt werden, die nur in dieser Serie zum Zuge kommen, dann sind es halt die allseits beliebten Stücke der Orchestersession, die man aus vielen Hörspielen Europas der 80er Jahre kennt. Es entsteht jedenfalls die richtige Piraten-Atmosphäre, da haben sich die Produzenten damals schon mächtig ins Zeug gelegt.

Man mag, wenn man pingelig ist, direkt sagen, dass sich die Stories an sich nicht viel nehmen und es ja immer nur um Schätze, Piraten vs. Gouverneur etc. geht, aber dem ist nicht so. Es gibt genug Variationen, die Geschichten an sich sind immer spannend und kurzweilig und selbst wenn es nur um Schätze gehen würde, dann sollte man sich vor Augen (und Ohren?!) halten, dass dies nun mal einer der Haupteinnahmequellen der Piraten war. Von daher ist alles in Ordnung und bei dieser Reihe handelt es sich um eine erstklassige Neuauflage, die ohne Bedenken empfohlen werden kann.

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