Bekloppte Hörspiele

Pops Nr. 1
- Hier kommt... -
(Europa)



Captain Blitz urteilt:

Pops (Michael Harck) landet bei Familie Kramer und sorgt für reichlich Aufregung, aber nur bei den Kindern Steffi und Nico (Verena Großer und Gregor Reisch), denn die Eltern dürfen nichts von dem quirligen und klugen Besucher aus dem All wissen. Da haben Steffi und Nico kaum noch Lust auf die Schule, denn sie wollen viel lieber etwas mit Pops unternehmen. Dann kommt es zu einem seltsamen Zwischenfall, denn Pops trinkt Milch und rastete plötzlich total aus. Was stimmt mit ihm nicht?

- Meinung -

Ein Außerirdischer, der sich bei Familie "08/15" einquartiert und voll auf Milch ist. Milch ist eine gefährliche Droge, Kinder, lasst die Finger davon! So könnte man das Hörspiel zunächst interpretieren, doch das bezieht sich nur auf den Milchkonsum des Außerirdischen Pops, der auf sowas reagiert, wie ein Mensch auf Alkohol. Also...Alkohol schlecht, Milch gut! Da haben wir ja wieder was gelernt oder auch nicht, denn dafür braucht man diese zusammengekleisterte Story nicht, die ein wenig an "Alf trifft den Inhalt eines Kuheuters" erinnert, also nicht wirklich unterhaltsam, spannend schon gar nicht und nur in äußerst geringem Maße lustig. Unterm Strich betritt hier ein Charakter die Hörspielbühne, der weder sonderlich sympathisch ist (eher ein tierischer Klugscheisser!), noch ein besonders großes Potential besitzt, also ist er einfach überflüssig!

Bei den Sprechern tummeln sich Europa-Dauergäste. Michael Harck als Pops ist schon die halbe Miete des Wahnsinns, denn er quietscht, kreischt und nervt sich durch das Hörspiel und geht dem Hörer derartig schnell auf die Nerven, dass man am liebsten unverzüglich die Stop-Taste drücken möchte. Stramme Leistung, Herr Harck! Der Rest der Crew geht eigentlich in Ordnung, Profis wie Günter Flesch, Verena Großer und Antje Roosch liefern gute Arbeiten ab, da gibt es nichts zu meckern. Lediglich Gregor Reisch kommt nicht so souverän rüber, aber Talent kann man ihm definitiv nicht abstreiten. Rainer Schmitt führt als Erzähler durch das Hörspiel und er liefert das übliche Pensum ab, ein Job, mehr nicht.

Die Musik wirkt für das sonstige Niveau von Europa schrecklich billig. Keine bekannten Orchester-Stücke oder sonstigen Klänge, die dem Hörer bekannt vorkommen könnten. Die elektronischen Musiken kommen einfach lieblos rüber, sorgen nicht für eine ansprechende Atmosphäre, es kommt keine Stimmung auf, Klassenziel verfehlt. Über die Effekte muss man keine Worte mehr verlieren, die übliche Kost aus dem Hause Europa.

Argh, Europa hat in den späten 80ern und frühen 90ern einen Haufen Schrott rausgeworfen, der es so gut wie nie über die obligatorische Anzahl von sechs Folgen hinaus schaffte. Pops macht da keine Ausnahme, es existieren sechs Folgen und die erste gibt die Marschrichtung vor, billige und langweilige Kinderhörspiele zum Abgewöhnen.

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