Bekloppte Hörspiele

Pops Nr. 2
- ...reist durch die Weltgeschichte -
(Europa)



Captain Blitz urteilt:

Es ist Mittwoch und das bedeutet für Steffi und Niko (Verena Großer und Gregor Reisch) Geschichtsunterricht und der macht beiden nicht gerade Spaß. Doch dann kommt man auf die Idee Pops (Michael Harck), den Außerirdischen, mit in die Schule zu nehmen. Ob das gut geht? Pops hat jedenfalls eine tolle Idee und er will mit den Kindern die Vergangenheit aufleben lassen, indem sie sich dorthin begeben. Sie erleben die Zeit der Saurier, Urmenschen, Ägypter und noch viel mehr. So gehen sie vorbereitet in den Unterricht...

- Meinung -

Schock! Man kann der Story einen gewissen lehrreichen Nährwert nicht abstreiten, ist das nicht entsetzlich? Pops´ Reise durch die Vergangenheit schneidet kurze Stationen der Menschheitsgeschichte an und vermittelt immerhin ansatzweise interessante Fakten, aber auch nicht in einem derartigen Maße, dass man diese Geschichte als pädagogisch wertvoll ansehen muss. Wie dem auch sei, man hat sich hier im Gegensatz zur ersten Folge bemüht eine vernünftige Story auf die Beine zu stellen und das muss man schon mal anerkennen. Ist diese Folge etwa doch gut und sie wird zu unrecht verrissen? Nicht ganz, denn es gibt da noch die technische Seite.

Und die ist der Knackpunkt, denn es fängt schon bei den Sprechern an. Michael Harck und Rainer Schmitt muss man da aber ausnehmen, die beiden liefern als Pops bzw. als Erzähler gute Leistungen ab, da gibt es nichts dran zu rütteln. Manchmal ist Harck sogar etwas übereifrig und man hätte ihn bremsen sollen, denn was er manchmal für Geräusche von sich gibt, unglaublich. Bei den beiden Kindern, Verena Großer und Gregor Reisch, gibt es schon Probleme, sie wirken manchmal recht unbeholfen, wirken zu abgelesen und kommen nicht richtig in Fahrt. In den Nebenrollen treten dann mächtige Namen auf, doch deren Leistungen sind irgendwie total daneben, was man gar nicht meinen möchte, wenn man weiss, dass es sich dabei um Leute wie Karl-Walter Diess, Monika Gabriel und Norbert Langer handelt, die wohl während einer Aufnahmepause bei den Masters of the Universe kurz noch was für Pops gesprochen haben. So klingt es aber leider auch, runtergerasselt, unmotiviert, gelangweilt, so wird das halt nichts.

Musikalisch geht es billig zu, das war schon bei der ersten Folge so und hier ist es nicht anders. Es entsteht kaum Atmosphäre und so versetzt sich der Hörer nicht im geringsten in die Lage der Charaktere, da kein Flair aufkommt, spannende Szenen sind rar, da so gut wie nichts richtig untermalt wird. Ein Beispiel ist z.B. das "chinesische Thema", welches man aus "Die drei ??? und der grüne Geist" kennt, Dies wird in einer Szene eingesetzt, die sich in Ägypten abspielt! Stimmt, Ägypten ist ja auch äußerst chinesisch. Dies ist nur ein Beispiel dafür, dass gute, bekannte Musiken falsch eingesetzt werden und die restlichen Klänge klingen einfach billig, die könnten von Orgelmann aus dem Tonstudio Braun sein. Lediglich die Effekte sind gewohnte Kost aus dem Hause Europa, doch die helfen auch nicht weiter.

Da ist die Story in den Grundzügen schon mal einigermaßen erträglich, da haut man bei der Umsetzung so ziemlich daneben. Irgendwas scheint bei dieser Serie immer schief zu gehen. Immerhin gibt die Reihe ein Lebenszeichen von sich und möchte sich vom qualitativen Boden hocharbeiten. Ob dies jemals gelingen wird? Für Geschichtsfreaks nur bedingt interessant, für Freunde des Trashs und schlechten Geschmacks mal ein Ohr wert.

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