Bekloppte Hörspiele

Pops Nr. 5
- Die Reise nach Lelila -
(Europa)



Captain Blitz urteilt:

Woher kommt der Hilferuf? Nico (Gregor Reisch) hört Pops (Michael Harck) rufen, doch die Stimme befindet sich in seinem Kopf. Auch Steffi (Verena Großer) hört den Hilferuf und gemeinsam machen sich beide auf. In einer Gasse entdecken sie den kleinen Ausserirdischen, der mit seinem Ufo abgestürzt ist, weil ein Blitz eingeschlagen ist. Nachdem man Pops wieder aufgepeppelt hat haben die Geschwister einen Wunsch frei und der ist schnell geäußert...eine Reise nach Lelila! Pops bietet diese sofort mittels Tasia an, doch die beiden wollen keine Illusion, sie wollen wirklich auf den Planeten. Diesen Wunsch kann Pops nicht länger abstreiten...

- Meinung -

Endlich erfährt man etwas mehr über den Heimatplaneten Lelila, auch wenn das so gut wie nichts ist. Das ist auch das Problem dieser Folge, es wird hier Spannung aufgebaut, dann ist man endlich auf dem Planeten angelangt und es folgt ein wenig Blabla, das war es. Viel Wirbel um nichts, der Hörer wird mächtig enttäuscht und möchte die Kassette am Ende dann am liebsten in die Ecke schmettern. Nun hat diese Serie eines ihrer letzten Rätsel offenbart und es bleibt nicht mehr viel übrig, was den Hörer interessieren könnte, wenn dies überhaupt mal der Fall war. Das Potential, welches die Reihe definitiv hat, wird hier mal wieder verschleudert und dies ist und bleibt einfach das größte Problem, welches die Produzenten wohl mit der letzten Folge auch nicht mehr in den Griff kriegen werden.

Es sind nur wenige Sprecher am Werk. Neben den, mittlerweile sehr gut aufgelegten, Hauptsprechern gibt es nur wenige Sprecher in den Nebenrollen und einer von ihnen ist Wolfgang Völz, der seine ganze Routine einbringt und so seine Passagen souverän absolviert. Dann wäre da nur noch Rainer Schmitt, der zwar nicht sonderlich viel Text hat, aber den lässt er locker und überzeugend hinter sich, wie auch nicht anders zu erwarten war. Der Serie hätten insgesamt aber ein paar mehr Sprecher gut getan, denn mit den wenigen Rollen wirkt die Reihe ziemlich billig. In dieser Folge wird dies dadurch klar, dass ein vor Leben überquellendes Riesenraumschiff einfach so nicht rüberkommt, es tummeln sich dort nur ein paar Gestalten und das war es.

Ach ja, die Musik, das nächste Problemfeld. Hier ist die Serie ein Spiegel der damaligen Zeit, in der Europa nicht gerade für seine musikalische Untermalung bekannt war. Carsten Bohn war weg, seine Nachfolger bekleckerten sich nicht gerade mit Ruhm und dem Hörer werden Stücke um die Ohren gehauen, die auch vom Tonstudio Braun stammen könnte, übelstes Synthi-Gedudel, das die Qualität der Produktion, die kaum vorhanden ist, noch mehr schwinden lässt. Lediglich die Effekte kommen gut, aber das war es dann auch schon.

Besonders viel Aufmerksamkeit verdient das Cover! Was macht Pops da? Will er seinem Freund Nico eine Kerze in den Hintern schieben? Ist es ein intergalaktisches Zäpfchen? Liebesspielzeug für einsame Stunden im Krankenhaus? Jedenfalls schaut Nico schon ziemlich lüstern aus der Wäsche, aber was will man auch machen, wenn der rechte Arm in Gips liegt und man anscheinend kein Linkshänder ist...

Die vorletzte Folge und der Hörer kann froh sein. Hier hat Europa eine weitere gute Chance vergeigt ein unterhaltsames Hörspiel auf die Beine zu stellen, doch selbst die Reise nach Lelila wirkt schrecklich langweilig und dazu auch noch billig produziert. Da das Grauen aber bald ein Ende hat muss man sich keine weiteren Gedanken mehr über Verbesserungsmöglichkeiten machen, denn die letzte Folge wird die Ehre der Serie auch nicht wiederherstellen können. Abhaken, vergessen und an alle Sammler...nicht zulegen!

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