Radiokuckuck
- Echt turboscharf -
(Polyband)

Captain Blitz urteilt:

Radio Kuckuck, der coole Sender mit den jungen Reportern, muss endlich mal wieder einen wahren Knüller präsentieren, lange Zeit war Ebbe auf dem Äther. Doch das ist gar nicht so einfach, denn auch der TV 001-Reporter Eddy Müller-Scherzer (Bernd Stephan) muss eine große Story an Land ziehen, sonst gerät er in die Bredouille. Nun konkurrieren beide Parteien um die Gunst des weltberühmten Rennfahres Ronnie Raser (Ekkehard Belle). Wem wird es gelingen den Start zuerst vor das Mikro zu bekommen?

- Meinung -

Oha, was ist das denn für ein Quatsch? Die 80er in Reinkultur möchte man meinen, denn hier ist alles turboscharf, affenstark und optimal, wenn man dem pseudocoolen Gesabbel der Protagonisten glauben darf. Doch optimal ist hier gar nichts, sondern eher ziemlich dürftig, unglaubwürdig und derbe albern, so dass diese ganze Angelegenheit recht schnell im Klamauk voller Kalauern endet. Dazu sind völlig überzeichnete und teilweise schon grenzdebil wirkende Charaktere (unter anderem hat einer den Berufswunsch "Thomas Gottschalk"!) im Einsatz, die einem den Rest geben. Selten eine so überflüssige Serie gehört!

Die Vermutung auf Grenzdebilität resultiert aus dem Auftritt Ronnie Rasers, der hier andauernd seinen Ausruff "Remm! Remm!" absondert und so wie ein Rennauto klingen soll. Das ist so bescheuert, ich würde gerne mal wissen, was Ekkehard Belle damals im Studio gedacht hat, als er diesen Text einsprechen sollte. Vermutlich dachte er sich "Hirn aus und durch!", aber viel Mitleid sollte man wohl auch nicht mit ihm haben, er wurde wohl gut dafür entlohnt. Das wahre Grauen ist die erschreckend starke Sprecherriege, Belle wurde schon erwähnt, zu ihm gesellen sich noch Horst Naumann, Manfred Erdmann, Peter Tohm, Bernd Stephan, Jaron Löwenberg und eine gewisse Miriam Neugebauer, die einer gewissen Veronika Neugebauer verblüffend ähnlich klingt. Etikettenschwindel? Wundern würde mich hier jedenfalls nichts. Insgesamt fallen die Leistungen aber ganz gut aus, man muss halt bedenken, dass hier nur stumpfsinnige Texte abgeliefert werden müssen, deshalb kann man mit den Performances einigermaßen leben.

Musik will ich das nur bedingt nennen, was hier dargeboten wird. Typisches 80er-Gedudel, was Anhänger dieser Zeit vermutlich freuen wird, mich hat es das nicht. Zu schwammig, zu allgemein, nicht auf die Szenen passend zugeschnitten, was aber auch kein Wunder ist, denn die Stücke gibt es immer wieder nur als eine Art "Trenner" zwischen den Szene, nie als atmosphärische Unterstützung der jeweiligen Handlung.

Keine Ahnung, ob dies hier eine Serie ist, aber das muss Radio Kuckuck auch nicht sein, ein Einzeldebakel reicht mir schon. Trash of the Eighties und das auch noch als Hörspiel, das Ergebnis ist erschütternd. Zum Glück ist Radio Kuckuck mehr oder weniger eine Hörspielkuriosität geblieben und das ist auch gut so!

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