Radio Tatort Nr. 6
- Irmis Ehre -
(Der Hörverlag)

Captain Blitz urteilt:

Eine Leiche wird in Bruck am Inn gefunden, doch wie kommt sie da hin? Wurde sie angespült? Alles deutet darauf hin, denn der Tote stammt aus dem Münchner Rotlichtmilieu. Die beiden Ermittler Senta Pollinger und Rudi Egger (Brigitte Hobmeier und Florian Karlheim) beschäftigen sich mit dem Fall und stehen vor einem Rätsel, doch damit nicht genug, mit einem Wichtigtuer müssen sie sich auch noch abmühen. Werden sie diesen Mord trotzdem aufklären können?

- Meinung -

Auch diesmal hat diese Reihe einen schwächeren Vertreter zu bieten, inhaltlich kann die Produktion jedenfalls nicht überzeugen. Dafür fällt sie zu dünn aus, der Fall an sich ist zu unspektakulär und auch wenn hier eine ganze Menge Lokalkolorit geboten wird, so ist das aber auch gleichzeitig ein Faktor, der dafür sorgt, dass die Story nicht ganz so gut unterhalten kann. Dazu aber gleich mehr, denn das bezieht sich auf den sprachlichen Bereich. Unterm Strich fällt dieser Teil des Hörspiels einfach zu dünn und dazu auch noch recht zäh aus, was bei einer Spielzeit von nur 54 Minuten einfach nicht der Fall sein darf, aber so ist es halt, die Handlung wirkt gestreckt und zäh, mehr Tempo und "Fleisch" hätten hier sicherlich nicht geschadet.

Wie bereits erwähnt, die Sache mit dem Lokalkolorit mag ja ganz nett sein, aber wenn man ohnehin schon eine sehr dünne Story serviert bekommt und die dann für Nichtbayer nahezu unverständlich, weil hier massivst mit Dialekt gesprochen wird, dann weiß man was die Stunde geschlagen hat. Es ist ja nicht so, dass die Sprecherinnen und Sprecher einen schlechten Job machen, im Gegenteil. Sie bringen den Dialekt super rüber und man kann sich wunderbar die Charaktere und die Gegend vorstellen, dennoch wäre mir eine hochdeutsche Aussprache in jeder Hinsicht lieber gewesen. Große Namen aufzuzählen lohnt sich auch nicht, bis auf Anna Clarin und Eisi Gulp dürfte man die wenigsten kennen, was zwar nichts über die Darbietungen aussagt, aber den eine oder anderen namhaften Profi wäre auch nicht verkehrt gewesen.

Die Untermalung von zeitblom geht in Ordnung, auch wenn es ruhig mehr hätte sein dürfen, ein großzügigerer Einsatz an Musiken wäre willkommen gewesen. Die Geräuschkulisse kann sich hören lassen und das Szenario kann man sich stets ohne Probleme vorstellen.

Schwache Story, zu üppiger Einsatz vom lokalen Dialekt und unterm Strich kein Knaller und für mich sogar der bisher schwächste Radio Tatort. Weiterhin vermisst man große und erstklassig inszenierte Fälle innerhalb dieser Reihe, was sich hoffentlich bald ändern wird. Empfehlenswert ist diese Folge jedenfalls nicht.

Der Link:
Der Hörverlag

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