Radio Tatort Nr. 9
- Krim-Krieg in Wiesbaden -
(Der Hörverlag)

Captain Blitz urteilt:

Auf einer prunkvollen Benifizgala kommt eine Prostituierte ums Leben, Pressefotograf Camillo Falk (Peter Fitz) ist bereits vor Ort. Deshalb wird er auch vorgeladen, denn sein Sohn Raimund (Peter Jordan) beschäftigt sich mit dem Fall und das Duo ermittelt in der Sache. Der Fall nimmt aber größere Ausmaße an als zunächst gedacht, denn es wird eine weitere Leiche entdeckt, nämlich die des Sektfabrikanten Hans Struck. Anscheinend versucht eine Gruppe von ukrainischen Krimsekt-Herstellern den deutschen Markt zu übernehmen und in Hessen nimmt das Unternehmen seinen Anfang. Können Falk und Falk dem Treiben ein Ende setzen?

- Meinung -

Prinzipiell hat mir dieser Fall gut gefallen, das Duo Falk hat definitiv Potential. Vor allem dadurch, dass die beiden so unterschiedliche Charaktere sind, kommt eine weitere interessante Komponente hinzu. Der Fall an sich hat es auch in sich, spannend und kurzweilig, was auch durch die knackige Bearbeitung forciert wird. 48 Minuten flotte Krimiunterhaltung, keine Längen und ein recht hohes Tempo, da gibt es weitestgehend nichts zu beanstanden, doch ganz fehlerfrei ist die Produktion auch nicht.

Das größte Problem ist das Wiederholen mancher Sätze, was absolut überflüssig ist. Manchmal legt Camillo Falk vor und seine Gesprächspartnerin zieht mit exakt den selben Worten nach, warum auch immer. Stilmittel hin oder her, der Sinn erschließt sich mir einfach nicht und das hätte man sich schenken sollen. Dennoch wird dies mehrmals gemacht, mal überlagert Falk seinen Gegenüber, der die selben Worte wiedergibt, mal legt er vor, alles recht unlogisch. Das sagt aber glücklicherweise nichts über die Leistungen aus, denn die stimmen von vorne bis hinten, keine Ausrutscher, kein nerviges Dialektieren, bestes Hochdeutsch und tolle Darbietungen. Peter Fitz, Peter Jordan, Nina Petri, Walter Renneisen und weitere, das liest sich nicht nur gut, das klingt auch so, mit den Leistungen bin ich rundum zufrieden.

Die Untermalung kommt von Jacki Engelken und UIrik Spies und fällt genau richtig aus. Nicht übermäßig pompös oder gigantisch, eher zweckdienlich und relativ ruhig. Es entsteht eine passende Atmosphäre, dazu wird noch eine gelungene Geräuschkulisse serviert, alles in Ordnung.

Wäre da nicht diese merkwürdige Vorgehensweise bei den Textwiederholungen und -überlagerungen, dann wäre dies ein richtig guter Fall geworden. So wird zwar grundsolide Krimiunterhaltung für Zwischendurch geboten, doch da war unterm Strich mehr drin.

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Der Hörverlag

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