Morton Rhue
- Boot Camp -
(Jumbo)

Captain Blitz urteilt:

Connors Eltern haben ihn in ein Camp für schwer erziehbare Kinder geschickt, nämlich nach Lake Harmony. Nach einer Affaire mit seiner Lehrerin soll er nun dort eine Umerziehung erfahren, doch im Camp erwarten ihn nur Prügel, Schmerzen und Schikane. Wird er am Ende dieser Umerziehung ein besserer, geläuterter Mensch sein oder macht ihn diese Einrichtung einfach nur fertig?

- Meinung -

Morton Rhues Werk ist hart, keine Frage, Terror und Gewalt stehen im Vordergrund und man fiebert mit Connor mit, der mehr oder weniger wegen einer Lapalie und der Überreaktion seiner Eltern in dieser Situation gelandet ist. Die Lager sind schnell verteilt und man weiß, zu wem man steht, wen man nicht mag, da hat Rhue eine klare Rollenverteilung abgeliefert und man weiß was Sache ist. Spannend ist die Sache von Anfang bis Ende und die Hörerschaft wird sich fragen, ob Connor sich dem System beugt oder der junge Mann bleiben wird, der er auch am Anfang war. Langweilig war diese Geschichte somit zu keinem Zeitpunkt und mit 3 CDs und einer Spielzeit von ca. 214 Minuten fällt diese genau richtig aus.

Der Knackpunkt ist meiner Meinung nach Erzähler Tim Niebuhr, der anfänglich nicht so recht aus sich rauskommt. Später fängt er sich dann und hinterlässt einen soliden Eindruck, aber ehrlich gesagt ist seine jung klingende Stimme schon ein Problem. Auf der einen Seite spricht er die vornehmlich jugendlichen Charaktere zwar sehr ordentlich, auf der anderen gibt es aber Problem, wenn es ältere Personen sind, denen er Leben einhauchen soll. Da hören sich die einzelnen Charaktere weitestgehend gleich an, was gelegentlich schon echt verwirrend ist. Alles in allem keine Überfliegerperformance, aber auch alles andere als schlecht, Luft nach oben ist dennoch mehr als genug vorhanden.

Keine Musiken, keine Geräusche, aber vielleicht hätten diese Stilmittel geholfen, um die Atmosphäre etwas lockerer zu gestalten und die passendere Stimmung reinzubringen. Da hapert es ein wenig und Tim Niebuhr hätte sich sicherlich nicht beschwert, wenn ihm ein paar Klänge unterstützend zur Seite gestanden hätten.

Ein teilweise recht hartes Hörbuch, dass einem zum Denken anregt und bei den Hörer dafür sorgt, dass man solche erzieherischen Einrichtungen hinterfragt. Eine bessere Performance des Erzählers und ich hätte eine eindeutige Empfehlung geben können, doch so kann ich diese nur ziemlich eingeschränkt aussprechen.

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