Wahnsinn des Monats 11/11

Schatztruhe der Märchen Nr. 19
- Pinocchio, Teil 1 -
(Membran)

Captain Blitz urteilt:

Meister Zorntiegel (Richard Haller) bekommt ein Stück Holz geschenkt und daraus will er gerne etwas schnitzen. Als er anfangen will, macht sich der Holzscheit bemerkbar, aber wie kann das sein? Er entschließt sich, aus dem Stück Holz ein Kasperle zu schnitzen und daraus entsteht sein neuer Sohn Pinocchio (Mathias Einert). Der ist ein ziemlicher frecher Bursche und dann wäre da noch die Frage, ob er jemals ein richtiger Junge werden wird!

- Meinung -

Ich bin vorbelastet, ich mag die Zäpfelkern-Variante überhaupt nicht und die wird hier präsentiert. Collodis Erzählung gibt mir deutlich mehr, mit Otto Julius Bierbaums Version kann ich nicht mal ansatzweise etwas anfangen. Die deutschen Namen treiben mich in den Wahnsinn und lassen die Geschichte Pinocchios so öde und dröge wirken. Ein Kasperle, ein Hampelmann und welche Bezeichnungen man noch für den Jungen aus Holz findet, sie alle jagen mir eine Gänsehaut über den Rücken. Hinzu kommt, dass Ruth Scheerbarths Adaption dieser Fassung nicht gerade mitreißend oder spannend ist, ich habe selbst die nicht gerade üppigen 45 Minuten als zäh und langweilig empfunden. Schade, aber die Macher haben es sich mit der Auswahl dieser Vorlage direkt im Vorfeld selber schwer gemacht.

Wenn dann auch noch die Sprecherinnen und Sprechern nicht so agieren, wie man es gerne gehabt hätte, dann könnte die Lage nicht schlechter sein. Sicher, hier sind einige bekannte Namen in der Sprecherliste vorhanden, aber das heißt leider noch lange nichts. Am schlimmsten habe ich Mathias Einerts Darbietung als Pinocchio empfunden, er nervt so dermaßen rum mit seiner quiekenden und nöhlenden Art und Weise, es lässt sich kaum bis zum Schluss aushalten. Da können auch ein Claus Biederstaedt, ein Gerd Holtenau, ein Heinz Spitzner oder sonstwer etwas ausrichten, auch in sprechertechnischer Hinsicht bleibt dieses Hörspiel Stückwerk und man bleibt deutlich hinter den Möglichkeiten zurück.

In Sachen Untermalung sieht es auch nicht besser aus, die Musik besteht aus nervigem Geklimper und auch das sorgt nicht wirklich für Atmosphäre. Somit lässt sich sagen, dass es in allen Bereichen der Produktionen eher suboptimal zugeht.

Eine nahezu unerträgliche Version frei nach Collodis Pinocchio, die man am liebsten nach kurzer Zeit schon abschalten möchte. Für mich ist dies hier jedenfalls eine der schlimmsten Vertonungen der Thematik und dummerweise kommen die schwächsten Hörspiele in dieser Box auch noch zum Schluss. Kein guter Abschluss!

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