Andrea Maria Schenkel
- Kalteis -
(HörbucHHamburg)

Captain Blitz urteilt:

Josef Kalteis ist verhaftet worden, er soll der Täter sein, der in München und der Umgebung junge Frauen vergewaltig und danach brutal ermordet hat. Ist dem aber auch wirklich so? Ist vielleicht jemand anderes der Mörder? Der Täter und die Opfer kommen zu Wort und es wird über die Motive dieser Bestie gesprochen, was treibt diesen Killer an? Die Opfer berichten darüber, was sie in Großstadt geführt hat, man erfährt von ihren Hoffnungen und ihren Erwartungen. Doch mit diesen schrecklichen Taten haben sie sicherlich nicht gerechnet!

- Meinung -

Das zweite Hörspiel basierend auf einem Buch von Andrea Maria Schenkel und ich muss sagen, dass die Geschichte doch ziemlich dünn ist. Der Ansatz ist zwar interessant, das Verhör mit dem potentiellen Täter und die Gespräche mit den Opfern, doch im Endeffekt ist das auch gleichzeitig die Schwäche dieser Geschichte, denn es geht zu keinem Zeitpunkt spannend zu. Die Handlung plätschert vor sich hin und man ist froh, wenn die ganze Sache endlich ad acta gelegt wird, denn es ist von Anfang an klar, wer denn nun der Täter ist und darunter leidet die Angelegenheit wohl am meisten. Was soll man auch schon großartig mit einem Krimi anfangen, bei dem sofort klar ist, wer für die Morde verantwortlich ist? Da interessiert das "wie" auch nicht mehr.

In Bezug auf die Sprecherriege gibt es wenig zu meckern, die Leistungen stimmen weitestgehend und es sind ein paar bekannte Namen dabei. Ulrich Noethen und Laure Maire z.B., die solide Darbietungen abliefern und das gilt auch für den Rest der doch relativ kurzen Sprecherliste. Wer mir gar nicht gefallen hat war Linda Maria Schenkel, die doch ziemlich hölzern agierte, aber da wollte die Autorin wohl einfach ihre Tochter irgendwie in der Produktion unterbringen, was sie besser hätte sein lassen sollen. Da ist noch einiges an Unterricht von Nöten, bevor es was mit der Sprecherkarriere wird. Einen leicht faden Beigeschmack hinterlässt auch die fehlende Rollenzuordnung, denn es werden einfach nur alle Sprecherinnen und Sprecher aufgelistet und das war es. Etwas mehr Sorgfalt hätte sicherlich nicht geschadet.

Eine sehr dezente Soundkulisse, da beschränkt man sich auf das Allernötigste. Sicher, wenn es hier mehr oder weniger nur Interviews gibt, dann macht das auch Sinn, dass hier keine opulente Untermalung zum Einsatz kommt. Dennoch hätte es ruhig etwas mehr sein dürfen, hier und da ein Geräusch mehr, da weitere Klänge, doch so wirkt die Atmosphäre recht dünn.

Um einiges schwächer als "Tannöd", da hier einfach keine Spannung aufkommen will und man registriert die 81 Minuten Hörspiel einfach nur, mehr auch nicht. Wenn es vorbei ist zuckt man mit den Schultern und packt es weg, ohne es vermutlich jemals wieder hervorzuholen. Wer packende Krimis sucht, der sollte besser weitersuchen, denn hier man nicht fündig.

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