Friedrich Schiller
- Don Carlos -
(DAV)

Captain Blitz urteilt:

Don Carlos (Wolfgang Stendar) vertraut seinem Freunde Marquis von Posa (Gerd Brüders) an, dass er immer noch in seine ehemalige Verlobte, Elisabeth von Valois (Eva Zilcher), verliebt ist, doch die ist nun die Frau seines Vaters König Philipp II. (Ewald Balser) und somit seine Stiefmutter. Wird er ihr dennoch seine Liebe gestehen können oder ist diese Chance vertan? Wie wird sein Vater darauf reagieren? Wird die Lage eskalieren?

- Meinung -

Drama, Liebe, Politik, eine Mischung, wie sie bei Schillers Werken häufiger in Erscheinung tritt. Funktionierte sie bisher bei den anderen Adaptionen, so fällt sie diesmal für meinen Geschmack doch etwas zu langatmig und zäh aus. Zum einen liegt das natürlich an der doch recht üppigen Spielzeit von ca. 140 Minuten und zum anderen wird hier noch ausschweifender und schwülstiger gesprochen, als es ohnehin bei Schiller schon der Fall ist. Das nimmt der ganzen Angelegenheit somit einiges an Tempo, da hätte es gerne etwas mehr Schwung sein dürfen, denn die Ansätze geben das normalerweise auch her, aber die Umsetzung wirkt nicht sonderlich spritzig.

In Hinsicht auf die Sprecherriege ist diese Produktion wiederum richtig gut, da kann man nicht mal ansatzweise irgendwelche Beanstandungen äußern. Namentlich sagt mir hier zwar kein Sprecher irgendwas, doch das ändert nichts daran, dass hier alle an einem Strang ziehen und ihren Text nicht stumpf runterbeten, sondern wunderbar vortragen und regelrecht spielen. Mit hohem Engagement und einer schon beeindruckenden Intensität ist die Sprecherriege zu Werke gegangen und dadurch kann die Produktion in diesem Bereich auf jeden Fall punkten.

Das Hörspiel ist 50 Jahre alt und somit kann man sich schon denken, dass die Untermalung nicht sonderlich pompös ausfällt. Hier und da wird man eine Gitarre gezupft und damit ein wenig spanisches Flair auf die Beine gestellt, das muss dann aber auch schon reichen. Ein paar Geräusche und das war es, weshalb einen erneute das Gefühl beschleicht, dass hier einfach das Mikro auf einer Bühne hingehalten wurde und eine Aufzeichnung lief.

Im Vergleich zu den anderen Schiller-Vertonungen schon recht schwach, das muss man leider so sagen, wobei der Fehler meiner Meinung nach bei der Inszenierung liegt, die ziemlich träge und schleppend wirkt. Da war mit Sicherheit mehr drin, doch das Potential wurde nicht ausgenutzt.

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