Friedrich Schiller
- Die Verschwörung des Fiesco zu Genua -
(DAV)

Captain Blitz urteilt:

Genua im Jahr 1547, ein großes Machtspiel ist in vollem Gange, doch wer wird es fürs ich entscheiden können? Mehrere Verschwörer versuchen sich nun zum Herzog von Genua aufzuschwingen und den greisen Dogen Andreas Doria (Albert Florath) zu ersetzen. Einer davon ist sein Erbe Gianettino (Wolfgang Wahl), doch sein Gegner ist Verrina (Hermann Schomberg), der ebenfalls Ansprüche erhebt, die Verschwörung aber lieber von seinem Freund Fiesco (Will Quadflieg) ausführen lassen will. Der wiederum plant würde lieber selber sehr gerne Herzog von Genua werden...

- Meinung -

Ein Verschwörungsstück mit mehreren Parteien, es geht um die Macht in Genua und die Intriganten versuchen sich gegenseitig auszustechen. Das klingt nach einer richtig guten und spannenden Angelegenheit, die dieses Hörspiel streckenweise auch ist, doch die Bearbeitung von Wilhelm Semmelroth hätte ruhig etwas kürzer und knackiger ausfallen dürfen, für meinen Geschmack hatte die Sache nämlich die eine oder andere Länge. Die Vorlage bietet zweifelsohne ein spannendes, packendes Drama, doch die Umsetzung hätte für mich ruhig mehr Tempo vertragen können und knackiger ausfallen dürfen. Letztendlich muss man wohl das Alter der Produktion bedenken, das Hörspiel stammt von 1955 und da war nichts mit rasant und temporeich, von daher muss man wohl mit dem zufrieden sein, was hier geboten wird und schlecht ist das nicht.

In einer Hinsicht trumpft die Produktion allerdings richtig auf und zwar in Bezug auf die Sprecherriege. Beeindruckend, wer hier alles mitmischt, absolute Könner dieser Zeit. Will Quadflieg, Hansjörg Felmy, Alf Marholm, Karl Maria Schley und last but not least René "Paul Temple" Deltgen. Besser geht es wohl nicht und allesamt liefern sie hervorragende Darbietungen ab, bei einer derartig hochkarätigen Sprecherriege dürfte Wilhelm Semmelroth die Regiearbeit vermutlich leichtgefallen sein. Das Ergebnis könnte jedenfalls besser nicht sein, alle Sprecher sind voller Inbrunst bei der Sache und klingen hochmotiviert, ein Genuss.

Klassische Klänge verpassen dem Hörspiel den letzten Feinschliff und polieren es sozusagen auf Hochglanz. Die Musiken von Bernd Alois Zimmermann sorgen dafür, dass hier das passende Ambiente und die richtige Atmosphäre vorherrschen, so dass man der Produktion auch in diesem Bereich hohe Qualität attestieren kann.

Etwas mehr Zug in der Bearbeitung und das hier wäre ein durchweg erstklassiges Hörspiel geworden, mich persönlich stört die eine oder andere Länge. Dafür gibt es technisch nichts zu beanstanden, unterm Strich ist es immer noch eine gute Produktion.

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