Friedrich Schiller
- Kabale und Liebe -
(DAV)

Captain Blitz urteilt:

Ferdinand von Walter (Jürgen Goslar) liebt Luise Miller (Elfriede Kuzmany), doch die Verbindung wird von ihren Vätern nicht gerne gesehen. Diese verfolgen nämlich ihre ganz eigenen Ziele und Pläne und wollen beide mit anderen Partnern zusammenbringen, um sich so mehr Macht und Einfluss zu sichern und gewisse politische Geschicke in die für sie richtigen Bahnen lenken. Doch was halten Ferdinand und Luise davon? Werden sie doch noch glücklich werden und eine gemeinsame Zukunft haben?

- Meinung -

Ein Drama, das vollständig an ein Kammerspiel erinnert und auch ein wenig blockhaft daherkommt. Szene an Szene gereiht, da wird es dann mit einem ordentlichen Hörfluss und mit der Spannung doch etwas schwierig. Wer aber das Alter in Betracht zieht, das Hörspiel ist immerhin von 1955, der wird hier auch kein hohes Tempo erwarten und der Text an sich hat auch eine gewisse Schwere, die das Drama an sich sehr gut rüberbringt. Das Ränkespiel ist somit gut inszeniert worden und für eine Spielzeit mit knapp über 90 Minuten fällt es dennoch recht kurzweilig aus. Inhaltlich gibt es eh nur schwer etwas zu kritisieren oder auszusetzen, was aber wohl auch daran liegt, dass man einen Literaturklassiker aus Prinzip nur selten hart angehen sollte. Unterm Strich also ein interessantes Drama, das lediglich bei der Inszenierung etwas mehr Tempo hätte vertragen können.

In sprechertechnischer Hinsicht lässt sich keine Kritik äußern, die hier versammelten Sprecherinnen und Sprecher verstehen ihr Handwerk absolut. Natürlich ist es schwierig hier besonders große Namen rauszupicken, denn sonderlich bekannt dürften sie heutzutage kaum noch sein. Mit Gert Westphal, Jürgen Goslar und Kurt Ebbinghaus könnte der eine oder andere etwas anfangen, doch darauf kommt es nicht an, sondern auf die Leistungen an sich und die sind bestens. Das Drama dieser Geschichte kommt hervorragend rüber und die dichten, packenden Darbietungen verstärken den Eindruck eines Kammerspiels nochmal.

Was die Untermaltung betrifft, so darf man hier nicht zu viel erwarten, die dichte Atmsophäre entsteht jedenfalls nicht durch Musiken und Geräusche, sondern meiner Meinung nach einzig und alleine durch die Handlung und die starken Sprecherleistungen. Ein Manko ist übrigens die Tonqualität, was aber auch nur für die zweite CD gilt, denn die ist deutlich leiser und dumpfer als die erste, doch woran das genau liegen mag ist mir nicht bekannt, vielleicht ließ sich die zweite CD nicht so gut restaurieren.

Die CDs kommen in lieblosen Papiertaschen daher, die sich in einer Hartpappebox befinden, da wäre eine liebevollere Verpackung aber angebracht gewesen, so wird die Aufmachung der Produktion an sich nicht gerecht. Auch das Booklet ist nicht gerade gelungen, alle Produktionsinfos und Sprecherlisten sind mehr oder weniger dort "reingeklatscht" worden und das war es.

Ein gutes Hörspiel, das in dem einen oder anderen Bereich sicherlich noch deutlicher besser hätte ausfallen können, doch was geboten wird kann sich unterm Strich auf jeden Fall hören lassen. Wer diesem Klassiker Schillers in einer Hörspieladaption lauschen will, der ist hier auf jeden Fall an der richtigen Stelle.

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