Friedrich Schiller
- Maria Stuart -
(DAV)

Captain Blitz urteilt:

Maria Stuart (Christiane Hörbiger) ist die Königin von Schottland, doch nachdem sie ihren Ehemann ermordert hat, wird sie aus dem Land gejagt. In England hofft sie zunächst, dass die Königin Elisabeth (Sonja Sutter) sie eigentlich beschützen wird, doch die fürchtet durch die Präsenz Maria Stuarts um ihren Thron. Deshalb lässt Elisabeth die Stuart ins Gefängnis werfen und setzt ihre Hinrichtung an, was wiederum Verehrer auf den Plan ruft, die Maria Stuart vor dem Tode bewahren wollen. Wird es ihnen gelingen oder ist ihr Leben verwirkt?

- Meinung -

Genau wie "Kabale und Liebe" ziemlich schwermütig und mit einem ordentlichen Hauch von Kammerspiel, doch gleichzeitig auch deutlich "actionreicher" als besagtes Werk, wenn man es denn so nennen mag. Hier ist jedenfalls mehr Tempo drin, Liebe spielt hier weniger eine Rolle, dafür umso mehr die Intrigen und der Kampf um den Thron Englands und das Leben von Maria Stuart. In der Hinsicht kann diese Hörspieladaption absolut überzeugen und auch was die Sprache der Charaktere betrifft sollte es keine Probleme geben, da sie nicht ganz so "schwülstig" ausfällt, wie es bei "Kabale und Liebe" der Fall war. Nicht sonderlich Komplex, dafür aber ziemlich spannend und unterhaltsam.

Wie bereits erwähnt, das gute alte Kammerspiel kann auch diesmal wieder als Vergleich herangezogen werden. Sehr engagierte Darbietungen und was man in anderen Productionen eventuell als "Overacting" bezeichnen würde, das kann man hier als unterstreichendes Stilmittel der Dramatik werten. Da wird dann ruhig mal etwas ausschweifender gesprochen, da schwingt der Pathos mit, das geht aber in diesem Fall absolut in Ordnung und macht auch Sinn. Mit Namen wie Christiane Hörbiger und Will Quadflieg dürfte man auch heutzutage noch was anfangen und die Leistungen kann man alle durch die Bank weg durchwinken, rundum starke Performances. Da hat man wirklich das Gefühl, dass das Hörspiel komplett auf der Bühne gespielt wurde und die Macher einfach ein Mikro hinhielten und einen Mitschnitt angefertigt haben, sehr authentisch das Ganze.

Die Untermalung fällt recht dezent und unauffällig aus, da hätte es ruhig etwas mehr sein dürfen. Zwar kommt hier und da ein wenig britisches Flair auf und das passt logischerweise gut zur Handlung, aber alles in allem spielt die Musik im wahrsten Sinne des Wortes nur die zweite Geige. Auch die Geräuschkulisse reisst nicht wirklich Bäume auf und das zeigt, dass man vor fast 30 Jahren nur bedingt Wert auf eine ansprechende Soundkulisse legte.

Ein Stück weit besser als "Kabale und Liebe" und irgendwo zwischen gut und sehr gut einzuordnen. Man muss halt auch das Alter dieser Produktion bedenken, diese fällt halt nicht sonderlich pompös aus, dafür sind der künstlerische Anspruch und die Dramatik absolut top, deshalb kann ich hier durchaus eine Empfehlung aussprechen.

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