Friedrich Schiller
- Wilhelm Tell -
(DAV)

Captain Blitz urteilt:

Vogt Geßler (Wolf Kaiser) strebt nach Macht, ohne Rücksicht auf Verluste oder auf moralische Werte. Deshalb stellt sich Wilhem Tell (Maximilian Larsen) entgegen, um Geßlers Treiben Einhalt zu gebieten. Doch so einfach ist das nicht, denn Tell wird auf einige harte Proben und vor eine unangenehme Wahl gestellt, doch wird es ihm gelingen den Vogt zu stoppen und zu vertreiben?

- Meinung -

Hier dürfte es sich wohl um Schillers bekanntestes Werk handeln und gleichzeitig auch sein letztes. Tells Kampf und Auflehnung ist Bestand des Schulunterrichts und wer jetzt hier eine trockene, schwermütige Geschichte erwartet, der dürfte sich irren. Kämpfe, Prüfungen, Machtgier und vieles mehr wird hier geboten, dazu ein recht hohes Tempo für eine Produktion, die fast 60 Jahre auf dem Buckel hat, was meiner Meinung nach schlicht und ergreifend beeindruckend ist. Rasant und bildgewaltig erzählt, Verschnaufpausen gibt es keine und eine derartige Kurzweile bei einer Spielzeit von fast 80 Minuten, das ist schon etwas. Inhaltlich sowie inszenatorisch stark und alleine dadurch schon absolut empfehlenswert.

Auch sprechertechnisch brennt nichts an, sehr mitreißende, engagierte Darbietungen von hochmotivierten Sprecherinnen und Sprechern vorgetragen, auch in dieser Hinsicht kann die Produktion punkten. Namentlich sagen mir die hier auftretenden Schauspieler alle nichts, was zum einen natürlich am Alter der Produktion liegt und zum anderen stammt es auch aus der ehemaligen DDR und mit diesen Darstellern bin ich nicht sonderlich vertraut. Auf bekannte Stimmen kann man hier also nicht setzen, dafür stimmen aber die Performances und das zählt. Lediglich mit Maximilian Larsens Einsatz hatte ich stellenweise leichte Probleme, denn er klang zu gewollt tief und heldenhaft, schlecht war sein Auftritt aber nicht.

Was die Untermalung betrifft, so darf man keine pompöse Kulisse erwarten, was natürlich auch eine altersbedingte Sache ist. Die Geräuschkulisse fällt recht dezent aus, womit ich auch gerechnet habe und es ist im Prinzip auch keine Schande. Denn die Atmosphäre ist trotzdem sehr dicht und die Stimmung mitreißend, also alles richtig gemacht. Die Tonqualität ist für das Alter der Produktion auch okay, somit lässt sich auch in diesem Bereich nur äußerst wenig bemängeln.

Eine schöne Adaption, die stellenweise natürlich etwas staubig wird, aber da muss man einfach in Betracht ziehen, dass das Hörspiel von 1950 ist. Dafür wird eine sehr ordentliche Produktion geboten, die auch heutzutage noch überzeugen kann, keine Frage. Wer eine gelungene Hörspielumsetzung von Schillers Klassiker hören möchte, der ist hier an der richtigen Stelle.

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