Arno Fischer
- Ein Fall für zwei Schlitzohren -
(Igel-Records)

Captain Blitz urteilt:

Johnny Lebold und Hannah (Ulrich von Bock und Julia Grimpe) wohnen im selben Haus und erleben gemeinsam spannende Abenteuer, versuchen knifflige Fälle zu lösen, sind sich beide aber nicht immer sonderlich grün. So ungleich dieses Team auch sein mag, zusammen sind sie beinahe unschlagbar. Hier versuchen sie sechs Fälle zu enträtseln, aber wird es ihnen auch gelingen oder brauchen sie dazu die Hilfe des Hörers?

- Meinung -

Mitratekrimis, immer gern gehört, da der Hörer einbezogen wird, aber richtig etabliert haben sie sich leider und seltsamerweise nie. Die Schlitzohren anscheinend auch nicht, handelt es sich hierbei um einen Klassiker von 1984 und weitere Folgen kamen wohl nicht raus. Die Zutaten stimmen aber, glaubwürdige Charaktere (die neunmalkluge Hannah und der genervte Detektiv Johnny), nette, spannende Fälle und in kürzester Zeit schaffen die Stories es, dass der Hörer gebannt lauscht. Kein Wunder, muss man doch ganz genau zuhören, damit man auch ja nicht das alles entscheidende Indiz verpasst. Ein Verhaspler eines Verdächtigen kann schon die Lösung bringen, also ganz genau hinhören. Die Lösungen stehen zwar auf dem CD-Rücken, aber diese muss man erst durch einen simplen Code entschlüsseln, doch das Rätseln macht genug Spaß und deshalb kommt die Zuhilfenahme des Codes gar nicht in Frage! Leicht sind die Fälle aber nicht, das sollte man wissen und kleinere Hörer dürften ihre Probleme haben, von daher macht die Altersempfehlung "ab 7" Sinn.

Die Sprecher machen eine gute Figur, sowohl Ulrich von Bock, als auch Julia Grimpe. Die beiden verkörpern die Hauptrollen wirklich gut und man kauft ihnen die Charaktere auf Anhieb ab. Die Nebenrollen werden ebenfalls gut ausgefüllt und an bekannten Namen begegnen dem Hörer unter anderem Horst Breiter und Hellmut Lange. Auch die weniger bekannten Sprecher geben sich keine Blöße und von dieser Seite her bewegt sich die Produktion in ganz sicheren Gewässern.

Es gibt leider nicht besonders viel Untermalung, somit gibt es hier kaum Abwechslung. Dies fällt aber nicht sonderlich stark ins Gewicht, denn ein Stück bleibt besonders beim Hörer hängen und das sorgt schon für genug Krimistimmung. Die Effekte gehen in Ordnung, wirken aber auch recht spärlich, unterm Strich kann man aber sagen, dass es für die Atmosphäre ausreicht.

Die beiden Schlitzohren hatten das Zeug zu mehr, das ist sicher. Sechs knackige Fälle, die auf die Lösung durch den Hörer warten, werden hier geboten und kommen auf eine Spielzeit von knapp über 42 Minuten. Zwar ist der Preis dafür ziemlich hoch, doch wer mal wieder einen schöne Sammlung von Mitratekrimis sucht, der wird hier fündig und eine schöne Zeit damit haben. Langzeitmotivation wird auch geboten, da man die meisten Fälle mehrfach hören muss, weil die Lösung dem Hörer erst nach mehreren Durchläufen auffällt. Spürnasen können also ruhig zugreifen!

Der Link:
Igel-Records

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