Die größten Fälle von Scotland Yard Nr. 4
- Ungeboren -
(Maritim)

Captain Blitz urteilt:

Eine brutale Mordserie hält ganz England in Atem. Wer ist der Täter und was treibt ihn an? Die zuständigen Ermittler von Scotland Yard tappen lange Zeit im Dunkeln und es dauert seine Zeit, bis sie endlich die Zusammenhänge zwischen den einzelnen Morden erkennen. Der Täter handelt aus Rache und sein Motiv resultiert aus Vorgängen, die sich vor Jahren ereignet haben. Wann wird er wieder zuschlagen oder werden die Ermittler vom Yard schneller sein und ihn festnehmen können?

- Meinung -

Die vierte Folge hat eine Macke, die man nicht gerade als überraschend bezeichnen kann, denn es handelt sich dabei mal wieder um die Bearbeitung. 70 Minuten sind eindeutig zu lang, die Story bietet nicht genug "Fleisch", um über diese Distanz unterhalten zu können. Es interessiert halt keinen, wenn die Yard-Beamten Kippen oder Fressalien beim Pakistani kaufen müssen, das will niemand hören und da braucht mir auch keiner mit dem Argument kommen, dass das ja zum Realismus beitragen würde. Es trägt eher zur Langeweile bei, mehr aber auch nicht, solche Sinnlosdialoge sollte man sich in Zukunft einfach sparen und die Bearbeitung auf 50-60 Minuten runterschrauben. Das hätte voll und ganz bei diesem Fall gereicht und ihn dann auch durchweg unterhaltsam gestaltet, so gibt es mal wieder ein paar typische Längen.

Die Sprecherriege ist da schon überzeugender und die Aufnahmen wirken auch mal wie aus einem Guss. Die Leistungen überzeugen weitestgehend, mich stört bei der ganzen Sache nur ein Punkt. Ich weiß nicht, ob die Ermittler absichtlich so kaputt, müde und fertig klingen sollen, aber das nimmt ungemein Tempo aus der Story. Ich vermute eher, dass die Macher hier gesagt haben, dass alle Beteiligten so langsam sprechen sollen, damit man im Endeffekt mehr Spielzeit hat. Als Stilmittel taugt das nämlich nicht wirklich was, denn was interessiert es den Hörer, wenn der Ermittler vom Yard zu fertig für diese Welt ist oder was vom Pakistani braucht, wenn darunter der Hörfluss leidet und das Hörspiel an sich lahmt. Wie dem auch sei, schauspielerisch überzeugen die Sprecher, die Performances gehen allesamt in Ordnung, das ist hier nicht das Problem. Mit Norbert Langer, Helmut Krauss, Melanie Manstein, Michael Habeck und vielen weiteren hat man eine gute Crew in den Studios gehabt und endlich wird auch mal wieder mehr bei der Besetzung variiert, immer nur die Münchner Sprecher, das sorgt auf Dauer für Eintönigkeit.

Die Musiken werden spärlich eingesetzt, da hätte ruhig großzügiger gearbeitet werden können, aber wenn sie zum Einsatz kommen, dann sorgen sie für die richtige Atmosphäre, vor allem wenn es auch um Irland geht. Das klingt in der Hinsicht alles ganz nett und überzeugend. Das gilt auch für die Geräusche, gerade in diesem Bereich gibt man sich bei Maritim viel Mühe.

Solide Folge, ohne Schnörkel, wenn auch wieder um ein paar Minuten zu lang ausgefallen. Wem aber die bisherigen Folgen gefielen, der wird auch hier wieder problemlos zugreifen können und einen nette Krimi serviert bekommen. Mit dieser Serie kann es gerne weitergehen, lediglich ein paar bereits bekannte Macken sollten endlich aus der Welt geschafft werden.

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Maritim

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