John Sinclair Classics Nr. 3
- Dr. Satanos -
(Lübbe Audio)

Captain Blitz urteilt:

Alwine Jackson (Sonja Deutsch) entdeckt einen abgetrennten Kopf und ruft Konstabler Jeff Brown (Peter Flechtner) herbei, damit er sich um diese Sache kümmern kann. Die Sache ist für ihn klar, dahinter kann nur der berüchtigte Dr. Satanos (Jürgen Thormann) stecken, der die Gegend seit Jahren in Angst und Schrecken versetzt. Brown macht sich auf zum Schloss des Doktors und taucht nicht wieder auf, was Scotland Yard auf den Plan ruft. John Sinclair (Frank Glaubrecht) soll Dr. Satanos mal genauer unter die Lupe nehmen und ihm am besten gleich das Handwerk legen. Ein gefährlicher Auftrag beginnt!

- Meinung -

Die dritte Folge der ersten Fälle John Sinclairs und man merkt gerade diesem Werk deutlich an, dass es schon reichlich Jahre auf dem Buckel hat und es gehört inhaltlich nicht gerade der Créme de la Créme der Erzählkunst an. Eine sehr einfache Geschichte, die wirklich jeder Autorenneuling verfassen könnte, aber Oliver Döring holt das Maximum an Unterhaltung aus ihr raus. Sie kommt unglaublich kurzweilig daher und lädt sogar zu mehreren Durchgängen ein, auch wenn das der Story natürlich nicht mehr Gehalt verleiht, aber das tut der guten Gruselunterhaltung keinen Abbruch und den einen oder anderen Schocker bekommt man auch noch serviert. Hinzu kommt, dass es durchaus einen roten Faden gibt, der im Hintergrund läuft, auch wenn dieser eher dezent ausfällt. Wie dem auch sei, eine dürftige Vorlage, aus der die Macher mehr rausgeholt haben, als überhaupt möglich schien.

Die Sprecherliste fällt so prominent aus, wie man es erwartet haben dürfte. In den Hauptrollen agieren die bekannten Könner, Wolfgang Pampel ist der Classics-Erzähler und macht einen sehr guten Job, Frank Glaubrecht ist wieder mal als John Sinclair im Einsatz und ich frage mich ernsthaft, wie jemand einen jünger klingenden Sprecher verlangen kann. Das ist nämlich absolut unlogisch, denn hier agiert nicht Sinclair Junior, sondern ein Ermittler, der höchstens 10-15 Jahre jünger ist als der Sinclair in der Edition 2000 und da braucht man einen Sprecher, der jünger klingt? Nicht wirklich, das ist absoluter Unsinn und alle, die nach einem Jungspund-Sinclair schreien sollten mal besser in sich gehen und nachdenken. Wie dem auch sei, zu sehr sollte man sich nicht an diesem Thema hochziehen und Glaubrecht macht seine Sache sehr ordentlich und überzeugend. Karlheinz Tafel ist wie immer als Sir James Powell im Einsatz und auch ihm kauft man die Rolle nach ca. 60 Folgen immer noch ohne Probleme ab. Namhafte Gäste? Natürlich, und die gibt es wieder mal in rauen Mengen, einer prominenter als der andere. Es scheint sich zu einer kleinen Tradition zu entwickeln, dass sich ein Ausnahmesprecher hier in der Gastrolle des Gegenspielers in den Vordergrund spielt. In der vorherigen Folge war es Friedhelm Ptok, der aus der recht eindimensionalen Rolle des Herrn der Toten eine großartige Performance rausgeholt hat, diesmal ist es Jürgen Thormann, der aus dem klischeehaften Dr. Satanos mehr macht, als die Rolle überhaupt hergibt. Sehr mitreißend und furchteinflößend klingt dieser Geselle und Thormann unterstreicht einmal mehr eindrucksvoll, warum er so ein legendärer und erstklassiger Sprecher ist. Doch nicht nur er überzeugt, auch die namhaften Kolleginnen und Kollegen in den weiteren Rollen lassen sich nicht lumpen und liefern beste Arbeit unter Oliver Dörings Regie ab. Besonders gefreut hat mich das Wiederhören mit Alexandra Lange, die man leider viel zu selten in Hörspielen zu hören bekommt. Mit Peter Flechtner, David Turba, Jan Spitzer, Ernst August Schepmann, Bernd Vollbrecht, Till Hagen, Raimund Krone und sogar Oliver Kalkofe sind weitere Könner und namhafte Vertreter der Sprecherzunft mit von der Partie, serientypisch wird bis in die kleinste Nebenrolle hochkarätig besetzt, da gibt es einen Grund zu Beanstandungen.

Soundtechnisch wie immer eine ziemlich wuchtige und druckvolle Angelegenheit und die Klänge aus Soundarchiven, wie sie anfänglich inflationär bei der Edition 2000 zum Einsatz kamen, gehören glücklicherweise der Vergangenheit an. Das Erfolgsteam STIL und Florian Göbels sorgen für den richtigen Ton und hüllen die Abenteuer des Geisterjägers in ein düsteres Gewand und einmal mehr überzeugt auch diese Seite der Produktion voll und ganz. Schaurig und unheimlich klingt das Hörspiel und somit wird der Sinn und Zweck absolut erreicht, die Geräuschkulisse sorgt immer wieder mal für ein paar echte Schocker und zwar in bester "Döring-Manier", das kommt immer gut.

Inhaltlich eine ziemlich dürftige Klamotte, Grusel aus Jason Darks Anfangszeiten, aber dennoch recht unterhaltsam und vor allem von Oliver Döring hervorragend und kurzweilig inszeniert. Für Fans des legendären Geisterjägers auf jeden Fall ein Muss, hier macht man jedenfalls keinen Fehler, wenn man mehr als nur ein Ohr riskiert!

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