Starke Stücke Nr. 1
- Die Matthäuspassion -
(Igel-Records)

Captain Blitz urteilt:

Johann Sebastian Bach (Stefan Hunstein) sitzt verbissen an der "Matthäuspassion" und sie stellt für ihn eine riesige Herausforderung. Wird er sie vollenden können oder hat er sich mit ihr übernommen? Sein Sohn Carl Philipp Emanuel Bach (Rafael Grigo) belauscht ihn heimlich dabei und er wird Zeuge dieses unglaublich anstrengenden Prozesses. Wird sein Vater es schaffen und die "Matthäuspassion" zu einem erfolgreichen Abschluss bringen können?

- Meinung -

Der Auftakt einer interessanten Reihe, die klassische Musik einer jungen Hörerschaft näher bringen soll, ohne den Hauch eines drögen Musikunterrichts mit sich zu bringen. Das Konzept geht jedenfalls auf, das Wissen wird hier so lebendig und locker vermittelt, ohne albern zu wirken, aber von Schulunterricht merkt man hier auch nichts. Die Gewichtung geht also vollauf in Ordnung, da hat Autorin Sylvia Schreiber ganze Arbeit geleistet und wer über Johann Sebastian Bach bzw. dessen "Matthäuspassion" mehr wissen möchte, der ist hier an der richtigen Stelle. Inhaltlich gibt es da schon mal nichts zu beanstanden.

Die meisten Namen dürften der Hörerschaft nur bedingt etwas sagen, aber hier geht es auch weniger um "name dropping", sondern um authentische Darbietungen und die werden definitiv abgeliefert. Stefan Wilkening ist als Erzähler mit von der Partie und diese Funktion liegt ihm einfach, was er schon bei zahlreichen Lesungen unter Beweis gestellt haben dürfte. In der Hauptrolle leistet Stefan Hunstein als Johann Sebastian Bach ganze Arbeit, da gibt es ebenfalls nichts zu beanstanden und die Rolle wird sehr überzeugend gesprochen. Das gilt auch für alle anderen Sprecherinnen und Sprecher, Anna Silvia Lilienfeld, Michael Schwarzmeier und Co., alles in allem nicht nur gute Einzelleistungen, sondern auch ein sehr ordentliches Gesamtbild.

Das Konzept der Reihe sieht vor, dass das thematisierte Stück natürlich auch immer wieder mal eingespielt wird. Dazu gibt es eine zweite CD, auf der man die Musiken in voller Länge zu hören bekommt. Eine sehr gute Idee und auch sinnvoll, um die ganze Angelegenheit auch plastischer zu gestalten.

Ein gelungener Auftakt, der klassische Musik und die Geschichten dahinter einem jüngeren Publikum gekonnt näher bringt. Mich hat die erste Folge schon mal sehr gut unterhalten und es dürfen gerne noch viele weitere Stücke präsentiert werden.

Der Link:
Igel-Records

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